Stimmgewaltig präsentieren sich die jungen Sängerinnen und Sänger beim Konzert im Franziskaner. Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Franziskaner: Konzert begeistert Besucher / Junge Sänger krönen einjähriges Projekt mit Auftritt

Rund 200 Kinder haben am Samstagnachmittag mit einem Konzert im Franziskaner in Villingen ihr Gesang-Projekt gekrönt.

VS-Villingen. "Sie brauchen nicht nervös zu werden – Ihre Kinder sind super". Was die Vokalpädagogin und Chorleiterin Friedhilde Trüün zu Konzertbeginn prophezeite, sollte sich am Samstagnachmittag im Franziskaner Konzerthaus bewahrheiten – und wie!

Der Gesang aus rund 200 Kinderkehlen wurde nicht nur für das Publikum, das restlos alle Plätze im Konzerthaus belegte, zu einem Gänsehauterlebnis. Zum Gemeinschaftsprojekt "Sing-Romantik" hatten sich anlässlich des Stadtjubiläums das Amt für Kultur, fünf Grundschulen aus Villingen, Schwenningen und Donaueschingen, die Musikakademie VS und die evangelische Kirchengemeinde Villingen zusammengetan.

Grundschüler aus der Südstadt-, Bickeberg- und Klosterringschule in Villingen, der Gartenschul-Außenstelle Auf Rinelen in Schwenningen, der Erich-Kästner-Schule Donaueschingen und Allmendshofen sowie des Kinderchors der evangelischen Kirchengemeinde hatten ein Jahr lang ihre Stimmen trainiert und romantische Lieder eingeübt. Unter der organisatorischen Leitung von Bezirkskantor Marius Mack und der musikalischen von Musikprofessorin Friedhilde ermöglichte das ein ganzes Team von Lehrkräfte der Schulen und der Musikakademie.

Vom Soldatenmarsch "Jetzt geht’s los" von Robert Schumann und seinem "Fröhlichen Landmann" über "Der Mai ist gekommen" und Brahms ungarischer Tanz "Natascha und Sascha" bis hin zu Wilhelm Tells Geschichte, von Rossini vertont, und dem Nachtlied "Der Mond ist aufgegangen", wurde in Begleitung einer Musikakademie-Band ein Bogen durch die Jahrhunderte geschlagen.

Besonders unter die Haut ging "Flieg, Gedanke" des Gefangenenchor aus Verdis Oper "Nabucco", den sich Eltern bei einem vorangegangenen Elternabend als Zugabe mit eigener gesanglicher Beteiligung gewünscht hatten. Dem kam Friedhilde Trüün gerne nach und sparte nicht mit praktischen Tipps fürs Singen: "Beim höchsten Ton ganz fest am Stuhl ziehen."

Die Kirchenmusikerin lieferte zudem gereimte Informationen über die Dichter und Komponisten der romantischen, mal himmelhoch jauchzenden, mal zu Tode betrübten Lieder und heimste dafür so manchen Lacher ein. Wie viel Spaß das gut einstündige Konzert auch den Kindern machte, war von ihren Augen abzulesen, ihren Mienen und – trotz bewundernswerter Disziplin -– ihrer hibbeligen Körpersprache zu entnehmen.

Ihre Freude über den Gesang und das gesamte Projekt konnten sie kaum im Zaum halten. Ebenso wenig wie das Publikum. Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde applaudierten am Ende stehend.