Drei Generationen – Wolfgang, Lena und Thomas Fehrenbach (von links), sowie Uwe Nottmann, säuberten mit dem Polizeisportverein Villingen am Samstag die Natur rund um ihr Vereinshaus (im Hintergrund). Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Handschuhen und Eimern schreiten sie zur Tat / Zur Belohnung gibt’s ein Essen

VS-Villingen (bn). An Straßenrändern und vermeintlich abgelegenen Böschungen war es wieder am schlimmsten: vor dem Aktionstag für eine "saubere Landschaft" stapelt sich in jedem Frühjahr der Unrat. Fast 1700 kleine und große Menschen entsorgten am Freitag und Samstag im Ehrenamt rund acht Tonnen Müll.

75 Gruppen aus Vereinen, Verbänden, Kirchengemeinden und Freundeskreisen kümmerten sich um das, was andere während der Wintermonate achtlos wegwarfen oder bewusst in der Natur entsorgten, um ein paar Euro Müllgebühren zu sparen. Als kleines Dankeschön für zum Teil stundenlange Arbeit, durften sie sich am Samstagnachmittag in der Fahrzeughalle des Ortsvereins Villingen vom Deutschen Roten Kreuz mit Essen und Trinken stärken. Je 500 Portionen Kassler mit Kartoffelsalat und Tortellini mit Käsesoße wurden von 30 ebenfalls ehrenamtlich arbeitenden Rot-Kreuzlern, ausgeteilt.

Oberbürgermeister Rupert Kubon ließ es sich nicht nehmen, die Müllsammler über Flüstertüte zu loben und ihnen für eine "saubere Stadt" zu danken. "Die anderen werden es schon richten" – diese Einstellung mancher Zeitgenossen ist es, die den Teilnehmern an der Aktion jedes Jahr die Zornesröte ins Gesicht treibt. "Es gibt so viele Möglichkeiten, Abfall geordnet zu entsorgen", mahnte Kubon. Zugleich beweise die große Bereitschaft zum Aufräumen, dass das Gemeinwohl vielen sehr am Herzen liege.

Mit 125 Sammlern stellte das Kinder- und Familienzentrum im Schilterhäusle laut Hermann Hezel vom Stadtbauamt am Samstag die größte Gruppe. 90 Kinder und 15 Erzieherinnen vom Kindergarten "Hammerstatt" waren schon am Freitag mit Handschuhen und Greifzangen ausgestattet, losgezogen. 75 Schüler der Bertholdschule, je 60 von der Goldenbühlschule und der Kindertagesstätte "Am Schwalbenhaag" sowie 50 Mitglieder der Anglergesellschaft Villingen, die sich alljährlich die Brigachufer vornimmt, waren weitere große Gruppen, dicht gefolgt von verschiedenen Pfadfindergruppen, den Hexen vom Sauerwasen und der Firma Waldmann.