... ist noch offen. Foto: Pressefoto Baumann

Gebhart will unbedingt zurück in die Bundesliga. Trainer Labbadia sieht noch Nachholbedarf.

Stuttgart - Fast ein Jahr kickte er unter Schmerzen, danach erst mal gar nicht mehr - doch nun ist Timo Gebhart wieder heiß auf die Bundesliga. Die Geduld des 22-jährigen Mittelfeldspielers ist aber wohl auch noch weiterhin gefragt.

Das Glück hat oftmals seinen Preis. Am Mittwochvormittag gab es für diese These mal wieder einen Beweis - es war der Gesichtsausdruck von Timo Gebhart. Ein wenig leidend schaute der Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart drein, und auch das, was er sagte, deutete in diese Richtung: "Ich bin ganz schön fertig." Aber eben auch glücklich.

Hinter Gebhart liegen quälende Zeiten

Denn am Tag zuvor durfte Timo Gebhart endlich mal wieder das tun, was er am liebsten macht: ein Fußballspiel bestreiten. Nun ist das für einen, der eben damit sein Geld verdient, im Grunde nichts Besonderes. Gebhart aber hat andere Zeiten hinter sich, quälende Zeiten.

Zuerst waren es diverse Sprunggelenksverletzungen, die ihm erst fast eine ganze Saison unter Schmerzen bereiteten, dazu kam der zehrende Kampf gegen den Abstieg. Und als dieser sich dem Ende näherte, war für Timo Gebhart vorzeitig Schluss - er musste die lädierten Bänder operieren lassen und verpasste so nicht nur das Saisonfinale, sondern auch seinen Urlaub. Das Sommerprogramm stattdessen: Rehabilitation.

Erst trainierte er unter Anleitung der Ärzte, dann mit den Physiotherapeuten, seit kurzem zwar mit der Mannschaft - zu einem Einsatz hat es aber noch nicht gereicht. Bis Dienstag. Da absolvierte der VfB ein Testspiel beim Oberligisten SSV Reutlingen - und nicht nur Trainer Bruno Labbadia konnte schnell erkennen, was Gebhart so lange gefehlt hatte.

"Ich muss mir Zeit geben"

"Ich muss mir Zeit geben"

 "Bei ihm hat man gesehen, dass er unbedingt wieder kicken wollte", sagt der Coach über den Mann, der beim 4:0 drei Tore vorbereitete und eines per Elfmeter selbst erzielte. "Die Ungeduld war groß", sagt Gebhart, "jetzt wieder Spielpraxis zu sammeln tut mir gut." Er drückt aufs Gas, weiß aber auch: "Ich muss mir Zeit geben." Was gar nicht so einfach ist.

Im Grunde nämlich brennt Gebhart auf seine Rückkehr in die Bundesliga. "Ich bin schon weit, für 90 Minuten reicht es aber sicher noch nicht", sagt er zwar. Einen Kurzeinsatz schon am Samstag im Spiel des VfB bei Borussia Mönchengladbach traut er sich jedoch bereits zu. Weil er sein Ziel, sich bei den Roten als Stammspieler zu etablieren, möglichst schnell erreichen möchte. "Wenn ich fit war, habe ich bisher auch meist gespielt", sagt er selbstbewusst.

Viele taktische Trainingseinheiten verpasst

Allerdings wird seine Geduld wohl noch ein bisschen strapaziert werden. Labbadia hat zwar Gebharts Spielfreude und seinen Einsatzwillen registriert, der Coach sagt aber auch, dass es dem Mittelfeldmann durchaus anzusehen war, dass er zahlreiche taktische Trainingseinheiten verpasst hat. "Es wird noch dauern, bis er in den Topbereich kommt", erklärt Labbadia, der die langfristige Entwicklung nicht dem einen oder anderen Kurzeinsatz opfern möchte.

Sprich: Timo Gebhart muss wohl noch ein bisschen leiden - dann kommt das Glück bald von ganz allein.

Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie.