Foto: Baumann

Mauro Camoranesi glückte bei seinem ersten Auftritt im Trikot des VfB ein starkes Debüt.

Stuttgart/Heidenheim - Nach 60 Minuten war zunächst einmal Schluss, insgesamt soll es aber erst der Anfang gewesen sein. Mauro Camoranesi hat bei seinem Debüt für den VfB Stuttgart gezeigt, dass man auch mit 33 Jahren immer noch Schwung in eine Fußballmannschaft bringen kann.

Es lief die 40. Minute im Freundschaftsspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Heidenheim (3:2). Mauro Camoranesi hatte gerade den Ball im Mittelfeld erobert, blickte kurz nach vorne und schickte dann Sven Schipplock auf die Reise - ein Traumpass. Der VfB-II-Stürmer scheiterte zwar an Heidenheims Torhüter Denis Baum, die folgende Ecke - getreten von Mauro Camoranesi - aber brachte Serdar Tasci zum 3:1 im Tor unter.

Was der Italiener während seiner ersten 60 Minuten im VfB-Trikot zeigte, machte Hoffnung auf mehr - auch wenn der Gegner nur ein Drittligist war. Der Weltmeister von 2006, mit 33 Jahren der Älteste im Team der Roten, war extrem ballsicher, spielintelligent und technisch stark. Seine Pässe fanden meist ihr Ziel, die von ihm getretenen Ecken und Freistöße sorgten für Gefahr im Heidenheimer Strafraum. Auch Trainer Christian Gross war angetan von dem Neuzugang. "Er hat sich schon gut eingefügt", sagte der Schweizer, "vor allem, wenn man bedenkt, dass er erst 48 Stunden bei uns ist." Der Mittelfeldspieler hatte seine Mitspieler erst am Donnerstag kennengelernt.

Zeichensprache auf dem Platz


Unterhalten kann sich der Italiener mit ihnen bislang nicht, die Verständigung auf dem Platz aber war zumindest in Heidenheim kein Problem. "Mit Zeichensprache hat das gut funktioniert. Fußball ist doch in jedem Land gleich", erklärte er nach dem 3:2-Sieg durch Tore von Schipplock (20.), Georg Niedermeier (31.) und Tasci (41.). David Schittenhelm hatte schon nach 45 Sekunden die Führung für den FCH erzielt, ein Freistoß von Marc Schnatterer (58.) brachte das 2:3.

Kurz danach war für Camoranesi Schluss. Muskuläre Probleme beendeten das Debüt nach einer guten Stunde vorzeitig. Nichts Schlimmes, wie Christian Gross beteuerte. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Es ist klar, dass er körperlich noch nicht hundertprozentig fit ist", sagte der Schweizer. Bis zum Spiel beim SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) müsste sich das ändern. Dann soll Camoranesi sein erstes Pflichtspiel für die Roten machen. "So ist der Plan. Wir werden ihn in den nächsten Tagen und Wochen an seine Bestform heranführen", kündigte Gross an.

Mauro Camoranesi jedenfalls scheint sich schon jetzt recht wohl zu fühlen beim VfB Stuttgart. "Ich glaube, ich passe sehr gut hierher", sagte er. Bleibt nur zu hoffen, dass den Italiener dieses Gefühl nicht täuscht.