Die Jecken hierzulande treiben es bunt, aber bei winterlichen Temperaturen doch eher züchtig verhüllt. Ganz anders sieht es da beim Karneval in Rio aus, wie unsere Bilder zeigen. Viel Spaß beim Klicken! Foto: AP

Schrill, bunt und laut feierten die Narren in der Stadt am Zuckerhut den Karneval in Rio.

Rio de Janeiro - Brasiliens Karnevalshochburg Rio de Janeiro ist außer Rand und Band: Hunderttausende Jecken tanzten und feierten bei sommerlichen Temperaturen bis in den Morgen des Rosenmontags. „Só Alegria“ (Nur Freude) hieß das Motto vieler Narren, die an einem der 400 Straßenumzüge teilnahmen. Im legendären Sambódromo verfolgten mehr als 70.000 Zuschauer das traditionelle Defilee der Sambaschulen, deren Tänzer und Tänzerinnen prächtige Kostüme und auch viel nackte Haut zeigten.

„Ich bin überhaupt nicht müde. Für mich fängt der Karneval erst an. Ich bin super-glücklich“, sagte Ellen Rocche, Samba-Queen des Vereins Porto da Pedra, der weit nach Mitternacht mit einem ungewöhnlichen Thema auf die rund 700 Meter lange Paradestrecke des Sambódromos ging. Die Schule erzählte die Erfolgsgeschichte des Joghurts und zeigte in ihrem Defilee tänzerisch, wie aus Milch durch Fermentierung Joghurt wird.

Farbenpracht und Samba-Rausch: Rio tanzt im Karneval

„Der Joghurt ist Symbol der Gesundheit, der Freude und der Vitalität - alles Synonyme für unseren Karneval“, begründete einer der Vereinsfunktionäre die Wahl des Mottos. Den Anfang hatte um 21 Uhr (24 MEZ) am Sonntagabend (Ortszeit) der Club „Renascer de Jacarepaguá“ gemacht, der in seinem Auftritt das Werk des brasilianischen Neo-Pop-Künstlers Romero Britto präsentierte.

Renascer bot 3500 fantasievoll kostümierte Narren auf, die in verschiedenen Themenblöcken aufgeteilt waren und zu einem eigens komponierten Samba-Lied tanzten. Auf einem der riesigen Motivwagen waren Trampoline installiert, auf denen mehrere Artisten während der Fahrt Saltos vollführten.

Bis gegen 7 Uhr (Ortszeit) morgens zogen sieben Schulen durch das Tribünenstadion, darunter auch Vorjahressieger „Beija-Flor“, der die Geschichte der Stadt São Luís im Bundesstaat Maranhão darstellte. Fast am Schluss des Defilees kam es in der Umgebung des Sambódromos zu einer Schießerei, bei dem nach Medienberichten ein Menschen getötet und vier verletzt wurden.

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