Die Erhaltung von viel Grün im Ort ist eine Forderung, die im Bürgercafé geäußert wurde. Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgercafé entpuppt sich als ein gelungener Auftakt zur Gemeindeentwicklung / Prioritäten müssen folgen.

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. Susanne Häsler von der Kommunalentwicklung LBBW berichtete dem Gemeinderat über die Ergebnisse des jüngsten Bürgercafés.

Die Teilnehmer haben viele Ideen zur Entwicklung der Gemeinde eingebracht. Die Projektleiterin der LBBW bezeichnete die 29 Besucher als eine ordentliche Teilnehmerzahl. Diese diskutierten an fünf Tischen vier von der Kommunalentwicklung vorgegebene Fragen zu den Themen "Wir-Gefühl" und Image, Infrastruktur, Wohnen und Tourismus. Bei der auf Unterkirnach als Wohnort und Tourismusdestination zielenden Frage nach der Imageverbesserung lautet die Empfehlung, die Themen Wohnen und Tourismus mit guter Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam weiterzuentwickeln.

Die Sicherung der schulischen, medizinischen und gastronomischen Versorgung sowie das Erhalten der Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sind zentrale Bürgeranliegen im Bereich der Infrastruktur. Die Bürger machten auch deutlich, dass dies eine wesentliche Voraussetzung für Unterkirnach als attraktiven Wohnort ist. Bei der Tourismusentwicklung knüpften die sprudelnden Ideen der Bürger schwerpunktmäßig an Bestehendem an. Attraktive Angebote um das Wandern und das Wasser, die Gewinnung von jüngeren gesundheitsbewussten Menschen als Zielgruppe sowie der Ausbau des Wohnmobilplatzes sind Beispiele. Die von Häsler auf 14 Seiten zusammengefassten Bürgeranregungen zeigten, dass die Teilnehmer mit ihrem Leben in Unterkirnach im Großen und Ganzen zufrieden sind.

Die Ideen als Leitlinie für die weitere Entwicklung der Gemeinde reichen von Tipps wie der Pflege von Wanderwegen oder dem Aufbau eines generationenübergreifenden Nachbarschaftsnetzwerks für gegenseitige Hilfe bis zu aufwendigeren Vorschlägen wie den Aufbau einer Immobilienbörse für alte Gebäude. Die Erhaltung des Stadthofs als ortsbildprägendes Gebäude wurde ebenso genannt wie die Erstellung eines Immobilienkonzepts für den Schlossberg. Nicht jeder Ansatzpunkt zielt in die gleiche Richtung. Mancher möchte viel Grün und Natur erhalten, andere wünschen sich Events auf dem Schlossberg oder eine Sommerrodelbahn.

"Wir haben nun sehr viele Ideen. Jetzt stellt sich die Frage, wer sie realisiert und wie sie umgesetzt werden", sagte Michael Klafki. Das Erstellen einer Prioritätenliste sei eine der kommenden Aufgaben, stimmte Bürgermeister Andreas Braun zu. Er betonte, dass ein Einklang der Entwicklungswünsche mit der Finanzierbarkeit gefunden werden müsse. "Manche Idee lässt sich im Ehrenamt realisieren. Andere können erst im Lauf der Zeit umgesetzt werden", machte Braun klar.