Talentierte E-Junioren, wie Joel Weisser vom FC Alemannia Unterkirnach (Mitte mit grünem Hemdchen), wurden von DFB-Nachwuchstrainer bei der VR-Talentiade in Unterkirnach genau beobachtet. Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

Sichtung öffnet talentierten Kickern den Weg in die Förderung / Information vom DFB kommt diese Woche

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. Wer es von den etwa 40 in Unterkirnach bei der VR-Talentiade gesichteten Nachwuchskickern in die weitere DFB-Förderung schafft, zählt zu den zwölf Erfolgreichen unter etwa 2000 talentierten E-Junioren in Südbaden. Die Einladungsschreiben wird es diese Woche geben.

"Wir haben hier Spieler mit guter Qualität dabei und werden den einen oder anderen zur weiteren Förderung einladen", zeigte sich Tobias Hummler zufrieden. Laut dem DFB-Stützpunkttrainer bekommt jedes der gesichteten Talente in der laufenden Woche ein Schreiben des Fußballverbands mit der Mitteilung, ob es gereicht hat oder nicht. Viele werden es nicht sein, die den Sprung schaffen.

Es gilt, die teilweise hohe Erwartung der Eltern zu reduzieren

"Wir werden aus zirka 2000 in ganz Südbaden gesichteten E-Junioren zwei Torwarte und zehn Feldspieler zur weiteren Förderung auswählen", zeigte DFB-Mobil Koordinator Peter Brosi auf. Es gehe bei der sehr eng gesetzten Förderspielerzahl auch darum, teilweise zu hohe Erwartungen der Eltern zu reduzieren. Auch die vier Sichtungsteilnehmer Kai Basler, Rafael Fichter, Marvin Schreiber und Joel Weisser vom FC Alemannia Unterkirnach absolvierten ein hitzebedingt deutlich abgespecktes Programm.

"Wegen der hohen Temperaturen haben wir zusätzliche Pausen eingebaut", machte Sichtungsleiter Hummler klar. Dieses ließ für die sieben Verbandstrainer trotzdem genug Einblicke in die fußballerischen Zukunftsausschichten der Nachwuchskicker zu. "Bei den Spielen wollen wir eigene Lösungsansätze der Junioren des Jahrgangs 2004 sehen. Eltern und Jugendtrainer sollen nicht ins Spiel eingreifen. Die Spielidee und der Wille zu ihrer Umsetzung muss vom Nachwuchstalent ausgehen", ließ sich Brosi in die Karten schauen. An der Station "Technik und Koordination" warfen die Stützpunkttrainer Armin Stoll und Roland Vöstel ihr fußballkritisches Auge auf das Bewegungsverhalten ohne Ball. Aus der Bauchlage ging es nach einer Rolle vorwärts zum Abschlagen von drei auf dem Boden liegenden Hütchen. Dann galt es, über eine Hürde zu springen und unter der nächsten möglichst schnell durch zu sprinten.

Auf dem Rückweg der etwa 25 Sekunden dauernden Übung warteten als besondere Herausforderungen zwei 360 Grad Drehungen nach links und nach rechts. "Im Fußballspiel ist zum Beispiel nach Abprallern eine große Wendigkeit gefordert", erläuterte Trainer Stoll. Auf die bei der Sichtung ausgewählten Nachwuchskicker kommen drei Trainingseinheiten zu, in denen eine Endauswahl getroffen wird. "Wir brauchen Spieler mit Werten. Ein ausbildungsresistenter Jugendlicher bringt uns trotz noch so viel Talent nicht voran", so der DFB-Mobil Koordinator Brosi. Wer auch diese Hürde schafft, bekommt in den nächsten sechs Jahren montäglich ein Sondertraining durch qualifizierte DFB-Trainer auf den Stützpunkten in Unterkirnach oder Donaueschingen.