Der Rollentausch ist Barbara Löffler und Altbürgermeister Gerold Löffler gut bekommen und auch Parson Russel Terrier Kitty ist zufrieden. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Gerold Löffler: "40 Jahre war ich berufstätig und plötzlich war alles weg" / Ehepaar tauscht Rollen

Am ersten September 2013 trat Altbürgermeister Gerold Löffler gesundheitsbedingt in den Ruhestand. Seine Frau Barbara, die zu diesem Zeitpunkt halbtags arbeitete nahm zusätzlich eine halbe Stelle beim Baurechtsamt an – das Ehepaar hatte die Rollen getauscht und beide sind heute sehr zufrieden.

Unterkirnach. Nicht zu vergessen, Parson Russel Terrier Kitty, Neuzugang in der Familie, die Altbürgermeister Gerold Löffler, seit September 2013 Hausmann, sichtlich Beine machte und noch macht. Auch Barbara Löffler weiß Spaziergänge mit Kitty nach der Büroarbeit sichtlich zu schätzen. "Wir hatten schon darüber gesprochen, die Rollen zu tauschen und es war reiner Zufall, dass die zusätzliche Halbtagsstelle für meine Frau zu diesem Zeitpunkt klappte", blickt Gerold Löffler zurück.

Bevor er den Schritt in den Ruhestand tat, sei es ihm gesundheitlich sehr schlecht gegangen und er habe nicht gewusst, wie es weitergehen soll, doch es sei ihm klar geworden, dass er sein Amt als Bürgermeister aufgeben müsse, erklärt er. Barbara Löffler ergänzt, sie habe sich damals sehr große Sorgen um ihren Mann gemacht. "40 Jahre war ich berufstätig und plötzlich war alles weg, das war nicht einfach", erinnert sich Löffler.

Zwei Jahre habe die Umstellung gedauert, aber jetzt klappe alles bestens, betont er. Ganz fremd sei ihm der Haushalt nicht gewesen, aber eine Struktur habe sein müssen, fährt er fort. Da sei ihm die Anschaffung von Hündin Kitty gerade recht gekommen, meint er und erzählt, dass er fast ein Dreiviertel Jahr auf Kitty, eine Zuchthündin, warten musste.

Seine Schwiegereltern hatten den Vater von Kitty und so sei die Liebe zu dieser Rasse entstanden, fährt er fort. Regelmäßig seien er und seine Frau nach Freiburg zu der Züchterin gefahren, um Kitty ihre Aufwartung zu machen, schmunzelt Löffler. Inzwischen hatte er schon fleißig eingekauft, eine Hundesitz für Kitty kam in den Käfer, selbstverständlich gesichert auf den Beifahrersitz.

Das Auto, bis dato beschriftet mit "Am liebsten Unterkirnach", wurde umgestaltet in "Am liebsten Parson Russel Unterkirnach", dazu kam auf allen Seiten des Käfers das Foto von Kitty, falls jemand nicht wissen sollte, was ein Parson Russel ist.

Natürlich fährt Kitty auch zum Einkaufen mit, wartet geduldig im Käfer, sollte der Chef jedoch ohne Leckerli vom Einkauf zurückkommen, verschärfe sich ihr Blick, gibt Löffler zu. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand habe er sich vom Geschehen im Ort erst einmal ferngehalten, lediglich bei den Hobbymusikern würden er und seine Frau Querflöte spielen. Dem Ferienkarussell helfe er bei den Abrechnungen, seit September 2016 nehme er Gesangsunterricht und singe nach einer Pause auch wieder bei dem Projekt Colours of Pop mit.

"Ich treffe mich ehrenamtlich mit jungen Erwachsenen für das Projekt Brückenbauer vom Kreisjugendamt , begleite sie und wir sprechen über ihre Probleme", so Löffler. Wer glaubt, dass Löffler nur Chormusik liebe, hat ihn nicht auf dem Hohentwiel gesehen, wo er mit Tochter Sarah im strömenden Regen die heiße Rockmusik von Deep Purple genoss. Barbara Löffler berichtet, dass zur Zeit die Konjunktur boome und sie im verwaltungsrechtlichen Teil am Baurechtsamt mehr als genug zu tun habe. Umso mehr genieße sie es, am Wochenende mit Mann und Hund lange Spaziergänge zu unternehmen. Sohn Lukas arbeitet in Villingen-Schwenningen im Wirtschaftstourismus und Tochter Sarah schwört auf die frische Luft, mit Begeisterung absolviert sie ihr drittes Lehrjahr zur Forstwirtin.