Bürgermeister Braun ehrt Regina Hiekisch für die erfolgreiche Vermarktung ihrer Ferienwohnnung. Foto: Graf

Sommerempfang: Gemeinde würdigt Ehrenamt und Engagement verdienter Bürger in vielen Bereichen

Von Gerhard Graf

Bereits zum dritten Mal hat die Gemeinde Unterkirnach zum Sommerempfang beim Mühlentreff geladen. Eine Möglichkeit verdiente Gemeindemitglieder zu ehren und über aktuelle Herausforderungen zu informieren.

Unterkirnach. Bis auf den letzten Platz waren die Plätze auf dem Mühlenplatz gefüllt. Viele interessierte Gemeindemitglieder wollten sich die Informationen aus erster Hand nicht entgehen lassen.

Zudem war prominenter Besuch aus der Politik vertreten. Bundestagsabgeordneter Torsten Frei ließ es sich nehmen, nach einer anstrengenden Sitzungswoche in Berlin am Empfang der Gemeinde teilzunehmen. Die Bedeutung des Empfangs unterstrichen die neu gewählte Landtagsabgeordnete Martina Braun und Landrat Sven Hinterseh.

In seiner kurzweiligen Ansprache verwies Bürgermeister Andreas Braun auf die einzigartige Lebensqualität im Dorf. Das Engagement der Bürger und der zahlreichen Ehrenamtlichen sei von unschätzbarem Wert.

Er bedankte sich ausdrücklich bei seinen Mitarbeitern vom Werkhof und der Verwaltung. Diese setzen sich trotz ständiger Neuerungen und steigender Bürokratie mit großem Engagement für die Belange der Gemeinde ein. Ein wichtiger Weg zur Transparenz und bürgerlicher Mitbestimmung sei das Projekt „Planungswerkstatt“ gewesen. Hier haben sich zahlreiche Bürger aktiv in die Zukunftsplanung der Gemeinde eingebracht. Die Arbeitsergebnisse werden in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen öffentlich vorgestellt. Braun betonte ausdrücklich die Bedeutung der örtlichen Infrastruktur. Diese zu erhalten, sei von enormer Bedeutung. Nur wenn dies gelänge, könne die Zahl der Übernachtungen in der Gemeinde gesteigert werden.

Der Tourismus sei für die Gemeinde von besonderer Bedeutung. 20 Prozent des Umsatzes des Landmarkts, der mittlerweile als GmbH von der Gemeinde betrieben wird, steuern die Gäste bei. Er forderte die Einwohner auf, ihre Einkäufe, wenn möglich im Dorf zu tätigen. Denn nur so könne die örtliche Infrastruktur und die Nahversorgung aufrecht erhalten bleiben. "Ohne Landmarkt gibt es keinen Tourismus, und ohne Tourismus keinen Landmarkt", brachte es Braun auf den Punkt.

Es müsse gelingen, Bürger zu gewinnen, die freien Wohnraum als Ferienwohnung zur Verfügung stellen. Bei den Übernachtungszahlen sei noch Luft nach oben. Die Gemeinde werde sie dabei unterstützen. In diesem Zusammenhang trug Braun die Gründe für den Austritt aus dem Ferienland vor. Eine Steigerung der Übernachtungszahlen verspreche man sich durch die Ansiedlung eines JUFA Ressorts in Unterkirnach. Hier erwarte man bis zu 28 000 Übernachtungen im Jahr. Die derzeit laufende Machbarkeitsstudie, für die der Gemeinderat 36 000 Euro bereitstellt, wird nach den Sommerferien fertig sein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Erhalt der Apotheke im Ort. Hier gäbe es derzeit zwar gute Gespräche, jedoch sei noch kein erfolgreicher Abschluss gelungen, so Braun. "Wir müssen uns Gedanken machen, unsere Baugrundstücke zu vermarkten", erklärte der Schultes. So werde die Gemeinde attraktiv für den Zuzug von Familien. Ein gut durchdachtes Betreuungsangebot für Kinder bestehe ja schon. Dieses Angebot ermögliche berufstätigen Eltern ihrem Beruf nachgehen zu können. Aber nicht nur die Kleinsten stehen im Fokus, sondern auch für Senioren müsse das Leben im Dorf attraktiv gestaltet werden.

Landrat Sven Hinterseh lobte Braun für sein Engagement ausdrücklich. Man versuche auf jeden Fall, die Gemeinde bei neuen Ideen zu unterstützen. Nicht zuletzt beim Neustart des Landmarkts ist dies gelungen. "Das Landratsamt steht der Gemeinde zu Seite und versucht zu helfen, wenn Not ist". Man verfolge die zur Zeit aktuellen Projekte mit Wohlwollen. So setze man sich für den Ausbau der Digitalisierung ein und habe ein besonderes Augenmerk auf die Anbindung der Außenbereiche.

"Für die Größe dieser Gemeinde ist die Infrastruktur einzigartig" stellte Abgeordneter Frei in seinem Grußwort noch einmal die Lebensqualität in der Gemeinde heraus. Als sichtbare, öffentliche Anerkennung wurden verdiente Einwohner ausgezeichnet. Max Reich erhielt für eine zehnmalige Blutspende und Sigurd Ahrens, Luise Furtwängler und Thomas Moser erhielten für 25-malige Blutspende eine Auszeichnung. Erfolgreiche Gastgeber wurden ebenfalls geehrt. Dies unterstreicht die Bedeutung des Tourismus für die Gemeinde.

Bereits seit 40 Jahren vermietet Regina Hiekisch eine Vier-Sterne-Wohnung. Ebenso erfolgreich sind Sigrid und Albert Weißer, sowie Susanna und Josef Winterhalter. Marilen Inderbitzin aus der Schweiz wurde bereits 51 Mal in Unterkirnach als Gast begrüßt. Den Booking Award von Null auf Hundert erhielten Mirjana und Bernd Dietrich. Auch im sportlichen Bereich gibt es einige Erfolge zu vermelden. So reüssierte Tim Pfaff vom Sportkegelklub Rot Weiß bei den Südbadischen Meisterschaften und qualifizierte sich dadurch für die Deutschen Meisterschaften in München. Die zweite Mannschaft des FC Alemannia wurde Meister in der Kreisliga B und stellvertretend für die erfolgreichen Mitglieder des Lauftreffs um Vorstand Meinrad Beha wurde Katrin Köngeter ausgezeichnet, deren Erfolge überregionale Bedeutung haben. Für ihr soziales und kulturelles Engagement wurden Wolfgang Armbruster vom Verein für Heimat- und Orchestriongeschichte und Johann Krieger, der bei der Führung durch die Kirnachmühle seit Jahren großes Engagement beweist, geehrt .