Nach dem Ende des Feriendorfprojekts am Sommerberg II muss die Gemeinde Unterkirnach nun die Kosten der Erschließungsplanung tragen. Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

Gewerbesteuer sprudelt / Dank höherer Einwohnerzahl steigen die Schlüsselzuweisungen des Landes

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. Die in der Gemeinderatssitzung vorgelegten Zahlen zum Vollzug des Haushaltsplans sind erfreulich. Die Gemeinde verfügt im Jahr 2015 über mehr Einnahmen als geplant.

Im Verwaltungshaushalt geht der Löwenanteil der um 226 000 Euro erhöhten Einnahmen auf die gegenüber dem bisherigen Ansatz voraussichtlich um 206 000 Euro steigende Gewerbesteuer zurück. Auch über die um 20 000 Euro höheren Schlüsselzuweisungen des Landes zeigte sich Andreas Braun erfreut. Die Verbesserung gehe auf eine steigende Einwohnerzahl zurück, erläuterte der Bürgermeister.

Trotz einer Übertragung von bisher Unterkirnach zugerechneten Flüchtlingen aus Maria Tann auf die Doppelstadt sei die Einwohnerzahl im Ort seit dem Zensus im Jahr 2011 von 2436 auf heute 2537 gestiegen. Erfreulich ist laut Braun auch der Zugewinn bei jungen Altersklassen. Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts liegt der Gemeindezuschuss an den Kindergärten um 59 000 Euro über dem ersten Ansatz. Durch die Umstellung des kirchlichen Rechnungswesens auf die doppelte Buchführung in Konten habe es eine Nachzahlung von 31 000 Euro gegeben, bedauerte der Rathausleiter.

Die Gewerbesteuerumlage steigt um 42 000 Euro. Beim Streugut werden 10 000 Euro gespart. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt wird sich 2015 voraussichtlich um 126 000 Euro auf 358 000 Euro verbessern. Vor allem wegen der um ein Jahr vorgezogenen Beschaffung eines Traktors für den Werkhof wird sich die Rücklagenentnahme trotzdem erhöhen. Nach Abzug des Verkaufserlöses für den davor genutzten Unimog und dessen Streugeräte belastet die Fahrzeuginvestition den Haushalt 2015 mit 116 000 Euro. Die Erneuerung der Brückenkappen im Abendgrundweg wird um 24 000 Euro teurer als geplant.

Bisher nicht angesetzte Ausgaben von 43 000 Euro für die Erschließung des Sommerbergs II gehen neu in das Zahlenwerk des Vermögenshaushalts ein. Man habe die Erschließungsplanung durch die Firma "Ernst + CO" in Erwartung der späteren Kostenweitergabe an den Feriendorfbetreiber bisher als durchlaufenden Posten gebucht, erläuterte Kämmerer Lutz Kunz. Nach dem Ende des Feriendorfprojekts durch die Kündigung der Destinations-Developement-GmbH müsse die Gemeinde die Planungskosten selbst tragen, so der Leiter des Fachbereichs Finanzen und Controlling.

Der überarbeitete Haushaltsplan sieht für das Jahr 2015 eine Rücklagenentnahme in Höhe von 99 000 Euro vor. Die allgemeine Rücklage wird am Ende dieses Jahres voraussichtlich 1,6 Millionen Euro betragen.