Martina Braun (Mitte) wurde gestern Abend von den Grünen als Landtagskandidatin für den Wahlkreis Villingen-Schwenningen nominiert. Zum Stellvertreter wurde Wolfgang Kaiser gewählt. Die Landesvorsitzende Thekla Walker ergänzte die Nominierungsversammlung mit einem Vortrag über "Grün regiert – auch nach 2016". Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Martina Braun hofft auf Einzug in den Landtag / Gestern nominiert

Von Birgit Heinig

Schwarzwald-Baar-Kreis. Hoch motiviert gehen die Grünen im Wahlbezirk Villingen-Schwenningen der Landtagswahl am 13. März nächsten Jahres entgegen. Gestern nominierten sie Biobäuerin Martina Braun als Landtagskandidatin. Ihr Stellvertreter wurde Wolfgang Kaiser.

Die 55-jährige Martina Braun hofft auf ein Landtagsmandat, zu dem vor vier Jahren lediglich 1000 Stimmen fehlten. Damals hatte sie als Zweitkandidatin lediglich zwei Monate Zeit für den Wahlkampf, nachdem Erstkandidat Christoph Trütken aus privaten Gründen zurückgetreten war. Die Vorzeichen stehen nun besser: Sie hat mehr Zeit, Wahltermine in der Region wahrzunehmen und für grüne Politik zu werben. Einer ihrer Schwerpunkte ist naheliegender Weise die Landwirtschaft, betreibt sie doch selbst einen Hof im Linachtal und war gestern noch kräftig am Heuen, bevor weitere Wahlkampftermine und am Abend die Nominierungsveranstaltung im "Fohrenhof" in Unterkirnach anstanden.

Mit von der Partie war Landesvorsitzende Thekla Walker, die in ihrem einleitenden Vortrag zum Thema "Grün regiert – auch nach 2016" auf den bevorstehenden Wahlkampf einstimmte, dabei auch auf das Erreichte unter Rot-Grün hinwies.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann finde hohe Anerkennung in weiten Teilen der Bevölkerung, meint Martina Braun, die nicht zuletzt auch deshalb mit einem guten Abschneiden der Grünen bei der Landtagswahl im März im Wahlkreis Villingen-Schwenningen rechnet. Es gebe durchaus Chancen für sie, über ein Überhangmandat in den Landtag zu gelangen. Sie setze sich dafür ein, dass die bäuerliche Landwirtschaft im Kreis Bestand habe und Gentechnik im Agrarbereich gemieden werde. Eine "gesunde Umwelt und gesunde Lebensmittel" lägen ihr am Herzen. Ein weiteres Steckenpferd von ihr sei der demografische Wandel und wie auch kleinere Kommunen attraktiv gehalten werden können, um junge Familien zu halten oder zum Herkommen zu bewegen. Hierzu gehörten beispielsweise Arbeitsplätze vor Ort und ein guter öffentlicher Nahverkehr.

Beim Thema Bildungspolitik erweist sich der pensionierte Lehrer Wolfgang Kaiser als Fachmann. Er engagiert sich außerdem als Landesschatzmeister der Grünen und ist, wie Martina Braun auch, Kreistagsmitglied der Fraktion der Bündnis-Grünen.