Die Vertreter der Einzelhandelsläden mit Bürgermeister Andreas Braun (von links): Rita Weisser vom Bäuerinnenladen, Birgit Krezalek vom Landmarkt und Brigitte Hildebrand von der Unterkirnacher Apotheke. Foto: Palik Foto: Schwarzwälder-Bote

Bewusstseinsaktion: "Ich kauf im Dorf" soll Unterkirnacher motivieren, örtliche Geschäfte zu unterstützen

Von Denise Palik

Seit gestern läuft die Bewusstseinsaktion "Ich kauf im Dorf", die Unterkirnachs Bürgermeister Andreas Braun ins Leben gerufen hat. Zum Auftakt gab es für jeden Haushalt eine grüne Tasche mit der passenden Aufschrift.

Unterkirnach. Entstanden ist diese Aktion laut Braun durch die Schließung des Landmarkts im vergangenen September. "Wir konnten ihn vor ungefähr zwei Monaten wieder öffnen, weil wir von der Gemeinde aus eine GmbH gegründet haben", erklärt der Bürgermeister, der zur Zeit auch als Geschäftsführer fungiert. "Wie lange wir ihn allerdings betreiben können, ist nicht klar."

Mit der Aktion "Ich kauf im Dorf" sollen die Unterkirnacher Bürger motiviert und dafür sensibilisiert werden, die Produkte, die sie im Dorf bekommen, auch hier zu kaufen, damit so etwas wie mit dem Landmarkt nicht mehr passiert. Mit dabei sind die Unterkirnacher Apotheke, der Bäuerinnenladen, der Landmarkt und die Bäckerei Krachenfels. "Wenn unser Angebot in dieser Vielfalt erhalten bleiben soll, dann muss man Geld im Dorf lassen", macht Andreas Braun mehrmals deutlich.

Das derzeitige "Problemkind" ist die Apotheke, da Inhaberin Susanne Wohlfarth nach einem Nachfolger sucht. "Wenn die Apotheke gut läuft und sprudelt, dann findet sich bestimmt leichter jemand, der sie weiterführt", so Braun. Auch das sei ein Auslöser gewesen, diese Aktion zu starten.

"Es muss den Bürgern klar werden, dass sie alle wichtigen Lebensmittel in Unterkirnach bekommen", meint der Bürgermeister. "Viele fahren nach Villingen und kaufen dort alles, aber vielleicht ändert sich das, wenn man ihnen ins Bewusstsein ruft, dass sie mitentscheiden können, ob solche Läden wie der Bäuerinnenladen oder der Landmarkt erhalten bleiben." Man könne die Rezepte, die man beim Arzt in Villingen bekommt, auch in Unterkirnach einlösen oder die Torte für den Sonntag auch beim Krachenfels bestellen. Ein wenig Hoffnung, dass die Aktion gut läuft, müsse man immer haben.

Um einen weiteren Anreiz zu schaffen, lag den verteilten Taschen auch ein Gewinnspiel bei. Bei diesem muss man lediglich den Satz "Ich kauf im Dorf, weil..." vervollständigen und in einem der vier teilnehmenden Läden bis zum Donnerstag, 18. Februar, abgeben.

Unter allen Teilnehmern werden sechs Hörnerschlitten verlost. "Ich denke, da gibt es genügend Gründe, die man aufschreiben kann", ist sich Andreas Braun sicher.

Die Aktion, die bisher nur mit den Einzelhandelsläden läuft, kann seiner Meinung auch fortgeführt werden. "Wir haben noch viele weitere Geschäfte in Unterkirnach, beispielsweise zwei Frisöre, zwei Zimmereien, einen Salon für Fußpflege, ein Fliesenfachgeschäft und vieles mehr. Auch sie sind davon abhängig, dass sich die Bürger dafür entscheiden, ihr Geld im Dorf zu lassen."