Gemeinde weist kleine Waldfläche für Baumöglichkeit aus / Zwei spezielle Häuser stehen zur Diskussion

Von Ulrich Schlenker Unterkirnach. Oberhalb der Freilichtbühne dürfen auf dem Schlossberg zwei Baumhäuser für die rustikale Übernachtung von Touristen inmitten der Natur gebaut werden. Der Gemeinderat entschied, eine eng begrenzte Fläche für Baumhäuser oder andere Schlafstätten auszuweisen. Bürgermeister Andreas Braun warf einen Blick auf die lange Vorgeschichte.

Seit fast drei Jahren liegen Pläne des Büros k3-Landschaftsarchitektur in der Schublade der Gemeinde, wie das Schlossbergareal oberhalb Tannis Tierscheune für Freizeit und Tourismus aufgewertet werde kann.

Ein Investor ließ mit seiner Bauvoranfrage prüfen, ob in diesem Gebiet die Errichtung von zwei Baumhäusern für Übernachtungen von Rucksacktouristen zulässig ist. Dies hat das Baurechtsamt im August dieses Jahrs bejaht. Man wolle auf dem Schlossberg als "Filetstück touristischer Nutzungsmöglichkeit" keine wilde Bebauung zu lassen, stellte Andreas Braun klar.

Die Verwaltung denke nicht an einen ganzen Park von Baumhäusern oder anderen einfachen Ferienaufenthalten. Nur auf einer kleinen Teilfläche des insgesamt 37 417 Quadratmeter großen Sondergebiets für Freizeitzwecke wolle die Gemeinde eine Bebauung ermöglichen, so der Bürgermeister.

Landschaftsarchitekt Martin Kuberczyk erläuterte die Lage des 1650 Quadratmeter großen Areals, das mit einfachsten Schlafstätten für Wandertouristen bebaut werden darf. Es beginnt oberhalb der Freilichtbühne auf dem Platz, an dem die Gemeinde derzeit Grünschnitt lagert und häckselt.

Der dort stehenden Toilettenwagen soll durch ein Sanitärgebäude ersetzt werden. Die sanitäre Anlage ist nicht für die ständige Nutzung durch die Öffentlichkeit vorgesehen. Sie solle nur bei Veranstaltungen auf der Freilichtbühne geöffnet werden, schränkte Bürgermeister Braun ein.

Der Blick der Bewohner des Baugebiets Marbental auf den gegenüberliegenden Schlossberg wird sich durch das eventuelle Bauvorhaben nicht trüben. Der von der Spielscheune steil nach oben führende Wanderweg bleibt auch in Zukunft von naturbelassenen Bäumen gesäumt.

Die von den k3-Architekten vorgesehenen zwei Baufenster sehen die Schlafstätten im Waldesinneren in Richtung der ehemaligen Grube Ferdinand vor.

Der Rat fasste nach kurzer Diskussion den Beschluss zur Aufstellung eines Teilbebauungsplanes am Schlossberg II. Die für das Verfahren und das Umweltgutachten entstehenden Kosten bezifferte Andreas Braun auf Frage von Luitgard Straub mit rund 5000 Euro. Ob das Bebauungsplanverfahren tatsächlich zum Bau von Baumhäusern oder anderen anspruchslosen Schlafstätten für Touristen führt, bleibt eine offene Frage.

Ebenso ist ungewiss, was mit den seit drei Jahren eingemotteten Plänen zur touristischen Aufwertung des Schlossbergs passiert. Es sei grundsätzlich das Ziel, den Schlossberg aus seinem touristischen Dornröschenschlaf zu wecken, betonte Bürgermeister Braun. Das sei aber nicht ein Thema der nächsten Wochen.

Schlossberg-Pläne für Naherholung und Tourismus

Die von den k3-Landschaftsarchitekten vor drei Jahren ausgearbeitete Vision sieht eine Aufwertung der Freilichtbühne vor. Ein Zugang zur Grube Ferdinand ist geplant. Aussichtspunkte sollen ein miteinander verbundenes Wegenetz für Naherholende und Touristen attraktiv machen. Wie und wann die Visionen durch die Verwaltung umgesetzt werden, bleibt offen.