Herz hängt bei Unterkirnacher weiter am Gemeinderat /Bauvorhaben sind wichtig

Von Ulrich Schlenker Unterkirnach. Viermal zog Alois Bähr überzeugend in den Unterkirnacher Gemeinderat ein. Nach 20 Jahren kandidierte er nicht mehr für das Gremium. Vor seiner Verabschiedung am kommenden Dienstag blickte er auf seine Gemeinderatsarbeit zurück.

Es habe ihn gereizt, nochmals den Hut in den Ring des Gemeinderatswahlkampfs zu werfen, bekennt der 77-Jährige. Beim Besinnen auf sein Alter sei er zur Entscheidung gekommen, im Vollbesitz seiner Kräfte aufzuhören.

Ehefrau Franziska Bähr bestätigte, dass ihr Mann die Tätigkeit unglaublich gern gemacht habe. Er werde an den Sitzungsabenden des neuen Rats in Gedanken am Tisch sitzen.

Der scheidende Gemeinderat blickte lächelnd auf den Beginn seiner kommunalpolitischen Karriere zurück. Dem ersten Ruf des damaligen CDU-Ortsvorsitzenden Otto Günter sei er nicht gefolgt, weil auch sein Bruder für den Rat kandidiert hatte. Ein familieninterner Kampf um Wählerstimmen entsprach nicht dem geradlinigen Stil von Alois Bähr.

Beim späteren ersten Antritt zur Kommunalwahl hat es für den damaligen Vorsitzenden des FC Unterkirnach zum drittbesten Ergebnis auf seiner Wahlliste gereicht. Eine rückblickende Analyse sei nicht einfach, da es auch bei den folgenden drei Wahlen überzeugende Ergebnisse gab. "Lob gibt es wenig. Eher sagen einem Leute, was man anders hätte machen können", so Bähr.

Alois Bähr weiß, dass der Gemeinderat Entscheidungen an den Interessen der ganzen Bevölkerung ausrichten muss. Man werde durch das Amt für die Meinungen der Bürger sensibilisiert und spreche mit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Dies gehe im Alltag, zum Beispiel beim Einkaufen oder bei Festen. Dann gelte es abzuwägen, die für die Gemeinde richtige Entscheidung zu treffen. Er erinnert sich, manchmal erst während einer Gemeinderatsdebatte die Entscheidung getroffen zu haben.

Hinter den in seinen Amtsperioden beschlossenen Bauprojekten wie dem Mühlenplatz, dem Betreuten Wohnen, der Spielscheune und dem Rathaus stehe er nach wie vor. Dass es keinen Naturcampingplatz beim Lorenzenhof gibt und in Maria Tann noch nichts Brauchbares entstanden ist, bedauert er.

Alois Bähr blickt auf eine gute Zusammenarbeit mit den drei Bürgermeistern seiner Zeit sowie mit der Verwaltung zurück.

Das ihm als Gemeinderat zustehende Informationsrecht habe er nie einfordern müssen. Auch kam es in seiner Amtszeit nicht vor, dass eine Gemeinderatsgruppe auf die Behandlung einer wichtigen Angelegenheit im Gremium bestehen musste oder deren Klärung an einen Ausschuss verwies. An eine Versicherung wegen einer eventuellen Amtshaftung habe er nie gedacht, lachte Bähr.

Der Aufwand für das Ehrenamt werde mit ein paar hundert Euro pro Jahr ausgeglichen. Auch wenn es viel Zeit einzubringen galt, hat sich für Alois Bähr die Gemeinderatsarbeit gelohnt. Es sei eine schöne Zeit gewesen.