Mit speziellen Einrichtungen können auch liegende Patienten mit der Drehleiter in Sicherheit gebracht werden. Foto: Stefan Heimpel

„Die Neukircher Schule brennt!“ Dies war die Übungsannahme bei der großen Herbsthautprobe der Furtwanger Feuerwehr.

Da diese Übung im Vorfeld bekannt gegeben worden war, verfolgten viele Zuschauer den Einsatz der Furtwanger Feuerwehrleute.

Die Feuerwehr selbst, so Einsatzleiter Markus Weis, war von der großen Resonanz positiv überrascht.

Bei einer solchen Übung werden die Anfahrtszeiten, wie sie bei einem echten, unvorbereiteten Alarm entstehen, genauso eingeplant.

Neukircher Wehr als erste vor Ort

Daher war es klar: die Abteilung Neukirch der Furtwanger Feuerwehr war als erste am Einsatzort. Das Gerätehaus der Feuerwehr befindet sich direkt im Nachbargebäude der Schule. Und ebenso wie bei realen Einsätzen übernimmt der Kommandant der zuerst eintreffenden Abteilung die Einsatzleitung. In diesem Fall war der Neukircher Abteilungskommandant Markus Weis, seit fünf Jahren in diesem Amt, für den Ablauf dieses Einsatzes verantwortlich. Am Ende der Übung zog er dann auch eine durchweg positive Bilanz. Nach der Abteilung Neukirch trafen auch alle anderen Furtwanger Abteilungen nach und nach am Einsatzort ein.

Mit der Steckleiter steigen Feuerwehrleute auf das Vordach der Schule. Dies ist die einzige Möglichkeit, das Klassenzimmer mit den eingeschlossenen Personen von außen zu erreichen. Foto: Stefan Heimpel

Angenommen wurde ein Brand im Flur der Schule, dadurch mussten vier Schüler aus dem hinteren Klassenzimmer gerettet werden. Bei der Architektur dieses Gebäudes war der Zugang zu diesem Klassenzimmer nur über das Vordach über der Sporthalle möglich. Über eine Steckleiter stiegen Feuerwehrleute auf das Vordach, um die Schüler im Klassenzimmer zu erreichen.

Zufahrt für die Drehleiter nicht einfach

Gleichzeitig ging die große Drehleiter hinter dem Schulgebäude in Stellung. Die Zufahrt war allerdings nicht einfach. Das Vordach konnte mit der Drehleiter nur über ein deutlich ansteigendes Wiesen-Grundstück bei der benachbarten Kupferpfanne erreicht werden.

Drei der Schüler wurden dann mithilfe der Drehleiter in Sicherheit gebracht. Dabei kam auch die Trage zum Einsatz, die fest auf der Drehleiter montiert werden kann. Der vierte Schüler wurde mit einer Schutzmaske über den Flur ins Freie gebracht.

Nur wenig Wasser im Bach vorhanden

Gleichzeitig startete die Brandbekämpfung. Dabei musste nicht nur der Brand in der Schule bekämpft, sondern durch eine Riegelstellung die Nachbargebäude geschützt werden. Ein wichtiges Thema dabei ist die Wasserversorgung. Dabei zeigte sich, dass der Bach bei der Kirche zu wenig Wasser führte, hier konnte kein Wasser entnommen werden. Man nutzte dann Hydranten im Ortsgebiet von Neukirch. Im Ernstfall stünden als weitere Wasser-Entnahmestellen der Weiher beim Ilben Hof und der Bach im Dörfle zur Verfügung. Außerdem würde man direkt mit der Aquavilla Kontakt aufnehmen, die weitere Wasserreserven freigeben kann. Ansonsten lief die Übung problemlos ab, wie Markus Weis erläuterte. Bereits 25 Minuten nach dem Alarm waren alle Personen aus der Schule gerettet. Im Einsatz waren 70 Feuerwehrleute mit neun Fahrzeugen. Zusätzlich stand am Rande der Übung das HLF-Löschfahrzeug bereit, um bei einem echten Einsatz während der Übung sofort einsatzbereit zu sein.