Die Turnerinnen der TSG Balingen – Janina und Jessica Kern, Claudia Bareth sowie Carolin Walz (von links) – hängen sich voll in den Wettkampf. Am Ende springt der dritte Platz beim Vierkampf der Frauen heraus. Fotos: Stoll Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunstturnen: KTG Heidelberg gewinnt den 29. Stauseepokal / Spannende Duelle bei den "Winner-Finals"

Spannende Finals beim 29. Stauseepokal der TG Schömberg. Am Ende sichert sich Daniel Morres vor seinem Vereinskollegen den Titel des Turnkönigs. Bei den Frauen gewinnt Elisa Kuen. Für die TG Schömberg gibt es einen Heimsieg.

Michelle Tyburzy wird von der Turnierleitung ausgerufen. Sie hat sich für das "Winners-Final" im Bodenturnen des 29. Stauseepokals qualifiziert und soll sich einturnen. Damit hatte die Turnerin vom TSV Öschelbronn nicht gerechnet. Sie ist bereits umgezogen. Schnell zieht sie ihren Gymnastikanzug wieder über und geht auf die Matte. Dann kann es losgehen. Beim Höhepunkt des Stauseepokals treten die beiden besten Bodenturnerinnen des Tages gegeneinander an. Am Ende muss sich Michelle Tyburzy ihrer Konkurrentin Elisa Kuen (Heidenheimer Sportbund) knapp geschlagen geben. Ein kleiner Fehler auf der vorletzten Bahn hat sie den Sieg gekostet – 13,0 zu 12,75 Punkte heißt es am Ende – zwei absolute Top-Wertungen.

Beim Finale der Männer, das am Königsgerät dem Reck ausgetragen wird, stehen sich die beiden Vereinskollegen Daniel Morres und Andreas Hofer gegenüber. Morres legt vor – und wie. Er zeigt eine fehlerfreie Übung. Dann die Krönung im Abgang: ein gestreckter Doppelsalto – Morres steht ihn und streckt beide Fäuste in die Höhe. Er weiß: das muss mein Kollege erst einmal toppen. Und Hofer liefert. Auch er leistet sich in der Kür keinen Fehler. Das wird eine enge Kiste. Beim Abgang – einem Tsukahara – macht er einen kleinen Ausfallschritt auf der Matte. Das kostet ihn den Sieg. 13,8 zu 13,5.

Morres hat das "Winners-Final" verdient gewonnen. Er war der überragende Mann des Stauseepokals. Mit 76,1 Punkten sicherte er sich mit beinahe zehn Punkten Vorsprung den Titel im Kür-Sechskampf der Männer. Dahinter belegt Leandro Eckstein vom SV Dotternhausen bei seinem Heimspiel einen starken zweiten Platz (67,2). In der Mannschaftswertung ließ der Bundesliga-Absteiger (228,60) die Konkurrenz aus Schiltach (173,10) klar hinter sich. "Alles andere wäre eine Überraschung gewesen", sagte Moderator Heiko Baier.

Im Vierkampf der Frauen hat sich ebenfalls die Finals-Siegerin durchgesetzt. Elisa Kuen (49,85) hat auch hier Michelle Tyburzy (47,3) auf den zweiten Platz verwiesen. Carolin Wiedmann (44,5) wurde Dritte. Ganz zum Ärger der Balingerin Jessica Kern, die nur 0,2 Punkte dahinter auf dem undankbaren vierten Platz landete. In der Mannschaftswertung sicherte sie sich mit der TSG Balingen den dritten Platz hinter dem TB Neckarshausen und Heidenheim.

Der Vormittagswettkampf gehörte ganz den Gastgebern. Im Sechskampf der Männer (LK2) setzte sich die TG Schömberg (199,80) vor dem Verbandsligakonkurrenten TSV Geislingen (190,60) durch. Auch in der Einzelwertung gewann mit Kevin Weckenmann (69,9) ein Schömberger. Der beste Geislinger-Turner, Stefan Eha (66,8), wurde Dritter.

Den modifizierten Vierkampf der Frauen entschieden die Turnerinnen der TSV Ebingen (147,0) vor den Lokalmatadorinnen der TG Schömberg (123,40) für sich. In der Einzelwertung setzte sich Lina Hirschoff (52,3) vom TSV Meßstetten durch.

Heimsieg, Teilnehmerrekord und eine volle Halle – besser konnte der 29. Stauseepokal für die TG Schömberg nicht laufen, freute sich Heiko Baier. 244 Teilnehmer haben sich gemeldet, "gestrichen haben nur wenige". Besonders habe ihn auch die hohe Zuschauerzahl gefreut: "Heute ist super Wetter und die Halle ist trotzdem voll. Wenn es geregnet hätte, könnte hier keiner mehr stehen."

Weitere Informationen: Alle Ergebnisse sind im Unternett unter www.stauseepokal.de zu finden.