Bilder der Ortsmitte ebenso im Internet zu sehen wie Aufnahmen des Storchennestes

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Die Renovierungsarbeiten an der Tuninger Michaelskirche und insbesondere des Kirchturms gehen zügig voran. Das Gerüst am Kirchturm wurde jetzt zusätzlich genutzt, um auf dem Turmdach gleich zwei Webcams zu installieren.

Während die erste Kamera in regelmäßigen Abständen Bilder von der Tuninger Ortsmitte ins Internet stellt, ist die zweite Kamera direkt auf das seit dem Jahr 2008 bewohnte Storchennest gerichtet. Unter www.tuningen.de findet man künftig den Link zu den Livebildern.

Die Montagetätigkeiten sind abgeschlossen, so Peter Glöckler. Direkt neben dem Wetterhahn ist der Mast mit den beiden Kameras montiert. Im Glockenstuhl des Kirchturms befindet sich der Sender, welcher die Daten per WLAN an den Server der Gemeinde funkt.

Kosten für Investition bei rund 4500 Euro

Die Tuninger, so Initiator Peter Glöckler und Pfarrer Helmut Pipiorke, sollen künftig hautnah miterleben, wie die hoffentlich auch nächstes Jahr vorhandenen Jungstörche von klein an aufgezogen werden und ihre ersten Flügelschläge in 28 Metern Höhe ausprobieren. So soll das Bewusstsein und das Interesse der Bevölkerung für dieses eher seltene Tier geschärft werden, zumal der Storch ja früher ein Dauergast in Tuningen war.

Die Kosten für die Investition lagen bei rund 4500 Euro, hiervon wurde von der Gemeinde ein Drittel übernommen. 500 Euro kommen aus Kirchenmitteln. Die Restkosten konnte man durch zahlreiche Sponsoren stemmen.

Eine noch bessere Bildqualität und eine schnellere Datenübertragung erhofft man sich im Zuge des geplanten Glasfasernetzes, wobei auch die Kirche angeschlossen werden soll. Die schnelle Datenleitung soll zudem auch die Möglichkeit bringen, die Gottesdienste online zu übertragen.

Rechtlich waren einige Vorgaben zu erfüllen, so darf die Kamera zur Ortsmitte keine Einzelpersonen ins Netz stellen, ein entsprechender Abstand müsse gewährleistet sein. Nicht alle Tuninger sind erfreut über diese Investition. Es gibt auch einige, die es "unmöglich" finden, die Storchenfamilie so hautnah ins Netz zu stellen. In der freien Natur habe man ausführlich Gelegenheit die Tiere zu beobachten, meinen die Kritiker. Doch es gibt auch viele Befürworter.

Im Moment bereitet der Server noch kleinere Schwierigkeiten. In den nächsten Tagen soll es jedoch soweit sein, dass Tuningen und auch die Tuninger Störche weltweit zu sehen sind.