Auf einer Fläche von acht Hektar soll der Wald entlang der Talheimer Straße in Höhe des Deponiegeländes zu Gunsten der Ansiedlung von zwei Großbetrieben weichen. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Gewerbeflächen sind weitgehend verkauft / Auf einer Fläche von acht Hektar Wald weichen

Die erschlossenen Gewerbeflächen in Tuningen sind weitgehend verkauft. Jetzt wollen zwei weitere Firmen ihre Standorte nach Tuningen verlagern. Jetzt sucht die Gemeinde nach Lösungen.

Tuningen. Angrenzend an das Gewerbegebiet "Neue Wiesen" gibt es eine Option für weitere Flächen, war im Gemeinderat zu erfahren. Das Regierungspräsidium fordert jedoch eine Untersuchung nach Alternativflächen. Diese hat die Gemeindeverwaltung nun in Verlängerung des Gebietes der Powerfarm zwischen Talheimer Straße und Mülldeponie gefunden. Das Büro "fsp-Stadtplanung" wurde nun mit der Standortalternativprüfung und der Umwelt- und Ausgleichsprüfung beauftragt.

Die rechtliche Begleitung und die Unterstützung im Verfahren übernimmt das Büro "Sparwasser & Heilshorn". "Wir haben zwei konkrete Ansiedlungsanfragen. Die kompletten Kosten für die Planung und die Untersuchungen werden von diesen beiden Unternehmen getragen, somit hat die Gemeinde keinerlei finanzielles Risiko", erklärte Bürgermeister Jürgen Roth. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von rund acht Hektar, auf welchem sich derzeit ein Waldgebiet befindet. Hiervon wird etwas mehr als die Hälfte für ein Unternehmen mit rund 220 Mitarbeitern benötigt. Dieses sucht einen Standort in verkehrsgünstiger Lage zur Autobahn, und es wird eine Asphaltmischanlage, eine Werkstatt und der Logistikbereich verlagert. Im zweiten Schritt wird das Verwaltungsgebäude gebaut, sodass der komplette Sitz dieses Unternehmens nach Tuningen kommt.

Die Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft haben bereits im Vorfeld ihre Zustimmung gegeben, da es sich nicht um eine Umsiedlung aus Villingen-Schwenningen oder aus den Gemeinden des Sechser-Clubs handle.

Nähere Informationen gab der Bürgermeister allerdings noch nicht. Dies gilt auch für das zweite Unternehmen welches rund drei Hektar benötigt. Aber auch hier handelt es sich um einen bestehenden Betrieb aus dem Umland mit rund 150 Arbeitsplätzen. Diese Chance müsse man nun nutzen.

Die LBU um ihren Sprecher Emil Maier will keine Ansiedlung in dieser Größenordnung in dem aktuellen Waldgebiet. Das Abwicklungsprozedere mit der Kostenübernahme durch die beteiligten Firmen stellt man nicht in Frage, aber die Waldflächen, welche einer Gewerbeansiedlung weichen müssten, könne man nicht befürworten. Die beiden weiteren Fraktionen stellten sich indessen hinter den Vorschlag des Bürgermeisters Bei vier Gegenstimmen und acht Befürwortern wurde der Planungsauftrag vergeben.