Der schlafende Tännlegeist wurde von Zunftmeister Karl Reich erweckt, in den nächsten Wochen spuken die Tuninger Narren wieder in vielen Gemeinden herum. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Für die Tuninger Narren stehen bis zum Ende der Fasnetsaison zahlreiche Aktivitäten auf dem Programm

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Die Tuninger Narren starten heute in die fünfte Jahreszeit.

Mit der heutigen Narrennacht in Loßburg sowie dem großen Narrenumzug bei der Trossinger Sonnenhanselzunft steigen die Tuninger Tännlegeister nun mit Vollgas in die neue Narrensaison. Bevor jedoch der Startschuss erfolgen konnte, wurde der schlafende Tännlegeist vor der Zunftstube von Zunftmeister Karl Reich aufgeweckt. "Herbei ihr Geister", dabei mit dem Staubwedel über den ruhenden Tännlegeist gleitend, erwachte dieser und wurde mit einem lautstarken "Tännle-Geister" von den vielen grau-braun-grün gefleckten Narrenkollegen begrüßt.

Die Zeremonie des Häsabstaubens fand dieses Jahr ohne die Burgheuler, die Guggenmusik der Tännlegeister, statt, da deren Vorsitzender Winfried Degen an diesem Tag seinen 60. Geburtstag feierte.

Rund 100 Hästräger sind inzwischen bei der Narrenzunft aktiv, davon 77 Erwachsene und 21 Kinder. Hierzu gehören auch die frisch getauften Narren Marcel Gomes, Davide Quartarone, Patrick Schnekenburger, Cedric Schulz, Sven Vogler und Sascha Wölfle. Diese hatten sich im vergangenen "Probejahr" bewährt und konnten nach dem Schluck des grünen Geistersaftes getauft und in die Zunft aufgenommen werden. Die sonst am Abstaubtag übliche Häskontrolle wurde dieses Jahr schon vorverlegt, so hatten diejenigen, bei denen Mängel festgestellt worden waren, auch noch genügend Zeit, die Häser entsprechend zu korrigieren.

Für die Tännlegeister gilt es nun, die kurze, aber intensive Fasnachtszeit ausgiebig zu feiern, das bedeutet unterm Strich den Besuch von insgesamt 16 Zunftbällen und Umzügen in der gesamten Region.

Als närrische Höhepunkte zählen hier der Besuch der Patenzunft "Heidepeter" in Trossingen bei deren "Hauke-Stecka-Nacht", aber auch der große Umzug in Schwenningen wie auch der Jubiläumsumzug in Bad Dürrheim zum 90-jährigen Bestehen der dortigen Narrenzunft.

In Tuningen selbst gilt es am Schmotzigen Donnerstag die Schüler und Kindergartenkinder zu befreien und die Macht im Rathaus zu übernehmen. Hier wird jedoch erst ein zünftiger Schlagabtausch zwischen Zunftmeister Karl Reich und Bürgermeister Jürgen Roth erwartet, ehe der Narrenbaum auf dem Platz aufgestellt wird.