Die Kinder stellten ihren eigenen Kindernarrenbaum im Garten des Familienzentrums auf. Fotos: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Tännlegeister übernehmen Macht / Wegen Sturmböen Aufstellung des großen Symbols verschoben

Die Tuninger Tännlegeister haben die Macht über die Schule, den Kindergarten wie auch das Rathaus übernommen. Für die nächsten vier Tage regiert erstmals der neue Zunftmeister Sven Ittig.

Tuningen. Bereits früh am Morgen zogen die vielen Hästräger zum Familienzentrum, wo sie die Kindergartenkinder mit dem Narrenruf "Tännle – Geister" kräftig aufmischten und dann auch durch alle Räumlichkeiten stürmten.

Ein eingespieltes Ritual ist dann das Aufstellen des eigenen Kindernarrenbaums im Garten. Mit kräftigem Hau-Ruck brachten die Kinder ihren Baum in die Senkrechte und feierten das Ereignis zusammen mit den Narren.

Im Anschluss war die Befreiung der Schüler in der Grundschulde angesagt. Die Klassenzimmer waren im Nu geräumt, und die komplette Narrenschar versammelte sich im Pausenhof, wo sich die Lehrer traditionell dem Wettkampf mit den Schülern und Narren stellten. Das Ganze ging zu Gunsten der Kinder aus, und als Belohnung durften diese dann auch ihre Sachen packen und haben nun frei.

Auch der Nachmittag gehörte den Kindern, im Teinosaal luden die Tännlegeister zur Kinderfastnacht ein. Hier herrschte dann dichtes Gedränge und eine ausgelassene Stimmung. Im Vergleich zur Festhalle wo die Veranstaltung lediglich im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet, ist im Teinosaal zwar vieles beengt, das störte die Kinder jedoch keineswegs. Hier wurde kräftig getanzt und Spielwettbewerbe angeboten. Die Kinder konnten sich dann ihre eigenen Fasnet-Pins basteln. Indianer, Feen, Cowboys und viele anderen närrische Figuren freuten sich riesig – und immer wieder regnete es Gummibärchen und sonstige kleine Leckereien auf die Tanzfläche.

Dann mussten die Kinder den Teinosaal räumen, da der Narrenchef Sven Ittig von Bürgermeister Jürgen Roth den Schlüssel für die nächsten Tage forderte. Bevor er diesen jedoch übergab machte er den Narren einen Strich durch die Rechnung. Der rund 25 Meter hohe Narrenbaum durfte zum Leidwesen der Narrenschar aufgrund der starken Sturmböen nicht aufgestellt werden. "Dies sei sowohl für die Narrenbaumsteller wie auch für die Zuschauer zu gefährlich", so der Noch-Schultes. Als Sven Ittig das Zepter übernommen hatte, legte er kurzerhand einen neuen Baumstelltermin fest, dieser wird nun heute um 16 Uhr aufgestellt.