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Positive Nachrichten bei Sitzung des Abwasserverbandes Kötachtal / Schäden liegen im zu erwartenden Normalbereich / Günstige Gelegenheit für Kanalsanierung

Bei der Sitzung des Abwasserzweckverbandes Kötachtal gab es über die Kläranlage Gutes zu berichten. Die bislang umgesetzten Maßnahmen und die noch kommenden sollen vor allem einem bestimmten Ziel nutzen.

Tuningen/Bad Dürrheim. In der Sitzung des Abwasserzweckverbandes Kötachtal beschrieb der Gewässerschutzbeauftrage Oliver-André Brandes eine erfreuliche Entwicklung. "Wir können im Vergleich mit anderen Kläranlagen im Land absolut mithalten. Eine Reinigungsleistung von knapp 90 Prozent, insbesondere im Hinblick auf die Ablaufwerte, die in den Eigenkontrollen im Mittel praktisch keine Überschreitung der Einleitbedingungen aufweisen, ist sehr gut", sagte er.

Der eingeschlagene Weg einer sukzessiven Sanierung, Erweiterung und Anpassung der gesamten Abwasserreinigung ist bestens gewählt und garantiert eine gleichmäßigere Verteilung der Investitionskosten. "Die Terminierung einer möglicherweise bevorstehenden Erweiterung der biologischen Reinigungsstufe ist auf Grund der sehr guten Ablaufwerte einfacher", bemerkte Bad Dürrheims Stadtkämmerer Jörg Dieterle. "Die Ausbaugröße der Kläranlage ist zu rund 95 Prozent ausgelastet."

Eines der vorrangigen Ziele bleibt die Reduzierung des Fremdwasseranteils, der deutlich zu senken ist. Von der im Jahr 2015 begonnenen Sanierung des Verbandsammlers und der Umsetzung der in den generellen Entwässerungsplänen der Gemeinden festgesetzten Maßnahmen, verspricht sich die Verwaltung unter anderem eine Reduzierung des Fremdwasseranteils. Damals resultierte aus der Untersuchung eines Teilstücks im Bereich Hochemmingen-Tuningen bis zur Unteren Mühle in Sunthausen eine dringend notwendige Sanierung der Kanalisation.

Nun informierte Sascha Messmer vom Ingenieurbüro Breinlinger über den restlichen Verlauf des Zustandes im Verbandssammler bis zur Kläranlage in Unterbaldingen. "Die Untersuchungen ergaben, dass rund drei Prozent des rund 11 500 Meter langen Streckenabschnitts im Verbandssammler einer vordringlichen Sanierung bedürfen", präsentierte Messmer ein Resultat, das aus seiner Erfahrung heraus in vergleichbaren Fällen in der Regel über fünf Prozent liegt.

Messmer berichtete von normalen Schäden wie Inkrustationen durch Wassereintritt oder altersbedingten Rissen in den Kanalisationen. Als Sanierungsmöglichkeit erläuterte er das Reliningverfahren, welches keine Grabungsarbeiten erfordert und im Einzug von Kunststoffrohren in die bestehende Kanalisation besteht.

Verbandsmitglieder geben Mittel in Höhe von 90 000 Euro frei

Die Verbandsmitglieder nahmen die Ausführungen zur Kenntnis und gaben für das Haushaltsjahr 2018 einstimmig Mittel in Höhe von 90 000 Euro für die Sanierungsplanung und die Ausschreibung der Kanalsanierungsarbeiten frei.

Für das kommende Jahr kalkuliert Stadtkämmerer Dieterle mit einem Personalschlüssel von 250 Stellenprozenten. Bedeutende Ausgaben fallen für die Gebäudesanierung, die Sanierung Verbandssammler und in den Folgejahren für die Erneuerung der Belüfter im dritten Belebschlammbecken, die Sanierung von Nachklärung und Schlammentwässerung und andere betriebstechnische Optimierungen an. Dank der kontinuierlichen Sanierung und Optimierung sind sprunghafte Änderungen der Abwassergebühren nicht zu erwarten.

Erfreut über das positive Haushaltsergebnis war Verbandsvorsitzender Walter Klumpp, der darauf verwies, dass der beschlossene Finanzplan auch einen Breitbandanschluss für die Kläranlage beinhaltet.

Stellvertreter Jürgen Roth bezeichnete die momentan sehr gute Reinigungsleistung als eine günstige Gelegenheit, im kommenden Jahr den Blick auf die Kanalsanierung zu richten.

Das Verbandsgebiet der Abwasserreinigungsanlage Kötachtal erstreckt sich über die Gemeinden Tuningen, Hochemmingen, Sunthausen, Biesingen, Öfingen, Oberbaldingen und Unterbaldingen. Die Inbetriebnahme der Kläranlage Kötachtal erfolgte im Jahr 1979.