Die Straßen- und Kanalsanierung im Roten Gässle wird wegen zu hoher Kosten verschoben. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Anwohner im Roten Gässle müssen ein weiteres Jahr warten / Gemeinde verschiebt die Sanierung

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Die Anwohner im Roten Gässle werden um ein weiteres Jahr vertröstet. Die geplante Straßen- und Kanalsanierung im Roten Gässle wird verschoben.

Es war zwar geplant, die Maßnahme nach den Sommerferien noch in diesem Jahr durchzuziehen, die Ausschreibungsergebnisse sprengen jedoch die angesetzten Kostenplanungen massiv.

Elf Firmen holten sich die Ausschreibung für die Erneuerung der Kanalisation und Vollausbau der Fahrbahnoberfläche auf einer Trassenlänge von 90 Metern ab. Es gab letztendlich aber nur die Firma Walter aus Trossingen ein Angebot ab. Bei dem Gewerk Wasserleitungen wurden vier Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert, hier kamen dann lediglich zwei Angebote zurück.

Insgesamt hatte man auf Basis der bisherigen Kostenstrukturen aus den verschiedenen abgeschlossenen Sanierungsgebieten einen Kostenansatz von 165 000 Euro in den Büchern. Das jetzt vorliegende Ergebnis indessen war ernüchternd, die Gesamtsumme der Gewerke beläuft sich auf 291 500 Euro und bedeuten eine Kostenüberschreitung von rund 66 Prozent.

"Die Realität des Baubooms hat voll aufgeschlagen", so Bürgermeister Jürgen Roth. Mit diesem Ergebnis lasse sich die geplante Sanierung trotz des Schadenszustands der Straße aktuell nicht realisieren. Aufgrund der Kostenüberschreitung ist die Finanzierung aktuell nicht sichergestellt. Rechtlich besteht dann auch die Möglichkeit der Aufhebung der vorliegenden Ausschreibung. Die Baufirmen haben die Bücher voll, nun hofft man auf eine Entspannung zum Jahresende. "So ist kein vernünftiger Wettbewerb zustande gekommen", resümierte der Planer das Ergebnis.

Das Ingenieurbüro wird einerseits die Planung nochmals überarbeiten, so dass zumindest die Haushaltsansätze angepasst werden können. Dann soll Ende des Jahres nochmals eine Ausschreibung erfolgen.

Eventuell sucht man noch eine Möglichkeit, ein weiteres Gewerk hinzuzupacken, so dass es für die Baufirmen auch eine interessantere Auftragssituation wird. Eine Umsetzung wird dann frühestens 2016 erfolgen, entsprechend kann dann ein möglichst korrekter Haushaltsansatz als Finanzierungsgrundlage dienen. Für die vier im Straßenabschnitt liegenden Wohnhäuser bedeutet dies nochmals eine Wartezeit um ein weiteres Jahr.