Mit Händen und Fingerspitzen schuf Conny Klement eine Vielzahl kreativer Bilder und Geschichten aus der Bibel, die auf der großen Leinwand auf der Bühne zu sehen waren. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Conny Klement bringt Botschaft auf anschauliche Weise näher / Florian Sitzmann begleitet am Flügel

Von Erich Bieberstein

Biblische Bilder und Geschichten mit Sandmalerei und leisen Tönen, das erlebten die Besucher in der vollbesetzten Festhalle in Tuningen.

Tuningen. Sand, Licht und Musik, untermalt in manchen Bildentstehungsphasen mit Texten, diese Mischung fesselte die Besucher bei diesem in Tuningen erstmaligen und einmaligen Erlebnis, das die evangelisch-methodistische Kirche präsentierte.

Conny Klement verteilte den Sand gleichmäßig auf einer im Hintergrund beleuchteten Glasplatte und formte geschickt mit Händen und Fingerspitzen eine Vielzahl kreativer Bilder und Geschichten, während der in Tuningen nicht unbekannte, virtuos spielende Florian Sitzmann an seinem Flügel die Geschichten musikalisch unterlegte. Verliebt, verlobt, verheiratet und gemeinsam alt werden, mit dem ersten Bild wurden lediglich kleinere Nuancen in den Gesichtern verändert, und man konnte geradezu miterleben, wie im schnellen Zeitraffer eine Partnerverbindung hält.

Pastor Hans-Ulrich Hofmann stellte der Künstlerin einige Fragen zum Hintergrund ihrer künstlerischen und gleichwohl auch missionarischen Arbeit. "Gott gab mir die Hände, und ich gebe Gott das, was meine Hände schaffen können", so interpretierte sie ihre Bildkunst. Aber auch Wünsche teilte sie den Gästen mit: Sie möchte gern einmal in Gefängnissen malen und den Inhaftierten die bildhaften Geschichten und die Bot schaft der Bibel näher bringen.

Während die einzelnen Bilder entstehen, huschen Hände, Finger und Fingernägel wie von selbst über den Sandtisch, mit kleinen Bewegungen verändern sich Landschaft und Natur, und so zeigte sie innerhalb kürzester Zeit die Schöpfungsgeschichte auf. Licht und Finsternis, Wasser und Himmel, Land und Sonne, Vögel und Fische der Mensch und auch der siebte Tag als Ruhetag, wie von Zauberhand erschienen die Entstehungstage auf der großen Leinwand. Doch nach jedem Stück verschwinden die Bilder wieder, der Sand wird mit einem kleinen Kamm neu verteilt, und schon ist das nächste Bild in Arbeit.

Auch das Flüchtlingsthema beschäftigt die Künstlerin: Dies war bereits vor hunderten von Jahren ähnlich wie heute, als viele Israelis auswanderten und in der Geschichte Nuomi jedoch aus Heimweh wieder an ihren Ursprung zurückkehrte. Der starke Glaube hat Nuomi geführt, und sie habe stets auf das Wort Gottes vertraut. Auch das Evangelium wurde in Schnellform durchgespielt, von der Geburt über die Kreuzigung bis zum Aufstieg in den Himmel. Conny Klement verstand es bestens, diese Schritte in verständlicher Bildform aufzuzeigen, ihr persönlicher Glaube tauchte immer wieder auf.

"Es war ein berührender und gleichfalls auch bewegender Abend", betonte Pastor Hofmann am Ende der knapp dreistündigen Vorführung. Die Botschaft der Erlösung habe Conny Klement auf besondere Weise näher gebracht, dazu gehörten die passenden Melodien von Sitzmann. Neben den Künstlern dankte er den Hauptorganisatoren Holger und Katrin Gruhler, die wieder für einen gelungenen Abend gesorgt hatten.