Clemens Maier (links) bleibt für weitere acht Jahre Bürgermeister der Musikstadt - seine Ehefrau und Wahlleiter Hans Trümper freuen sich mit ihm über die Wiederwahl. Foto: sb

Trossinger Bürgermeister mit 95,7 Prozent wiedergewählt. Acht Stimmen für Toby Thalhammer. Geringe Wahlbeteiligung.

Trossingen - Wer sich bei der Trossinger Bürgermeisterwahl am Sonntagabend eine Wiederwahl des bisherigen Amtsinhabers Clemens Maier gewünscht hat, durfte sich freuen: Maier ist mit einer überwältigenden Mehrheit von 95,7 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewählt worden.

Wer allerdings auf eine hohe Wahlbeteiligung hoffte, wurde enttäuscht: Diese blieb, wie von den meisten erwartet, mit 23 Prozent niedrig. Von 12.393 wahlberechtigten Trossingern gaben lediglich 2851 ihre Stimme ab.

Dabei hätte es durchaus schlimmer kommen können, findet das neue und alte Oberhaupt der Musikstadt. "Mit allem über 20 Prozent wäre ich zufrieden", äußerte Clemens Maier gegenüber unserer Zeitung, bevor das Ergebnis feststand, und meinte hinterher: "Das ist schon in Ordnung." Der Illusion einer hohen Wahlbeteiligung hatte er sich schon bei der Kandidatenvorstellung im Konzerthaus nicht hingegeben.

Tatsächlich stand im Verlauf der Auszählung selbst die 20er-Marke auf der Kippe: Nach dem dritten ausgezählten Wahlbezirk war sie auf mickrige 14,6 Prozent gesunken. Auf 23 Prozent kam sie am Ende nur, weil die Schuraer fleißig zur Wahl gingen - was Ortsvorsteher Dieter Kohler (der selbst vier Stimmen erhielt) freudig zur Kentnis nahm: "Sieht aus, als wären wir die absoluten Spitzenreiter", meinte er und fügte hinzu: "Natürlich freue ich mich auch, dass uns unser Rathaus-Chef erhalten bleibt."

Hans Trümper, Vorsitzender des Gemeinde-Wahlausschusses, kann sich spontan jedenfalls an keine schlechtere Wahlbeteiligung erinnern: "Bei Wölfles Wiederwahl waren es, meine ich, 29 Prozent." Als 2007 der damals 33-jährige Rottweiler Straßenverkehrsamtsleiter Clemens Maier zum Nachfolger Wölfles gewählt wurde, lag die Wahlbeteiligung bei 48 Prozent, mehr als doppelt so hoch wie jetzt.

Niederschmetternd muss das Wahlergebnis auch für Nico Degaetano sein, der wenige Tage vor der Abstimmung die Trossinger aufgerufen hatte, ihn zum Bürgermeister zu wählen, und gerade einmal 44 Stimmen erhielt.

Am Sonntagabend trug er seine Enttäuschung allerdings nicht allzu öffentlich zur Schau: "Immerhin ist es jetzt doch noch eine ordentliche Wahl geworden", sagte er gegenüber unserer Zeitung und wirkte dabei nicht allzu bedrückt. Viel trauriger sei die schlechte Wahlbeteiligung. Und: Mit seinem kommunalpolitischen Engagement müsse damit ja nicht Schluss sein.

Immerhin elf Stimmen ergatterte Auberlehaus-Leiter Volker Neipp. Der bayerische Schlagersänger Tobias Thalhammer erhielt acht Stimmen, Gemeinderat Jürgen Vosseler sechs.

Selbst Ex-Schultes Lothar Wölfle, Gunningens Bürgermeisterin Heike Ollech und Guido Wolf verewigten sich mit je einer einsamen Stimme im Wahlergebnis.

Bürgermeister Clemens Maier jedenfalls freute sich ungemein über die eindeutige Wiederwahl mit 2543 Stimmen: "Das sehe ich als Bestätigung meiner bisherigen Arbeit, aber natürlich auch als Auftrag, mich die kommenden acht Jahre für das Wohl Trossingens und der Trossinger Bürger einzusetzen - ich freue mich darauf."