Der Trachtenverein Triberg ist Mitveranstalter des Schinkenfests und führt stolz den prächtigen Trachtenumzug an. Fotos: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltungen: Schinkenfest bleibt Namen treu / "Silbertaler" aus Österreich als Hauptact neben Umzug

Es war das bisher wohl größte und aller Voraussicht nach auch bestbesuchteste Schinkenfest in seiner sechsjährigen Geschichte – und es blieb während des gesamten Festes trocken.

Triberg. Der Arbeitstitel Schinkenfest, der eigentlich von Mitinitiator Nikolaus Arnold wirklich nur als solcher Verwendung finden sollte, hat sich etabliert und ist auch im Umland ein Begriff. Daher ist es umso löblicher, dass es tatsächlich fast an jedem Bewirtungsstand irgendetwas gab, was zum Thema beitrug.

Die "Schinkenstraße" blieb ihrem Namen treu, Josef Smetanjuk und sein Team servierten Haxen und Qualivo-Schinken. Nicht vergessen werden darf auch die in der Region bekannte Kreation von Daniel Weis, der Triberger Fichtenschinken, den sowohl die "Bergseestüble"-Mannschaft als auch die Mitarbeiter von Georg und Manuela Wiengarn von der "Schwarzwald Residenz" servierten – sie hatten trotz eines vollen Hauses zusätzlich das Catering im Kurhaus übernommen, das am Sonntag von Mittag bis gegen 16 Uhr geöffnet hatte.

Sehr zufrieden mit der Resonanz war Lilienwirt Josef Smetanjuk, allerdings könne er erst nach der Abrechnung sagen, inwieweit sich der Einsatz seiner Mannschaft finanziell auswirkt. Letztendlich habe man auch hohe Kosten gehabt. Der Hauptact aus Österreich, die "Silbertaler", sei sehr gut angekommen, allerdings, wie die Zeltmiete, nicht gerade günstig gewesen. Auch Stephanie Weis, die beim Fest extrem gefordert war, ist sehr zufrieden. Es habe sich bemerkbar gemacht, dass ihr Mann Daniel, der Vorsitzende des mitveranstaltenden Wirtevereins, auch im "Bergseestüble" sehr viel Betrieb hatte.

"Im Zelt hatten wir Stromausfall. Eine Kasse fiel aus – aber trotzdem war alles wirklich super. Die Silbertaler waren einigen Besuchern zwar etwas zu laut, aber die Stimmung war bombastisch und Essen und Trinken liefen bis beinahe zum Schluss – "und das war für uns halb fünf Uhr am Sonntagmorgen", schilderte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Selbst der Samstagnachmittag, der sonst sehr verhalten besucht gewesen sei, sei diesmal recht ordentlich gewesen. Hier müsse man die Blasmusikkapellen loben, die sehr gut aufgespielt hätten, betont Weis.

Die Mitglieder des Raumschafts-Wirtinnen-Stammtischs (RaWiSta) hatten in bewährter Weise das Caféstüble übernommen – auch bei ihnen herrschte Zufriedenheit, ebenso bei Schinkenlieferant Hubert Krämer.

Trachtenträger loben Organisation

Dirk Högerle, der erstmals mit seinem nahezu vollen Speisen- und Unterhaltungsprogramm wie beim Weihnachtszauber angereist war, zeigte sich hinsichtlich der Organisation sehr angetan, das eine oder andere wolle er noch in seinem Angebot überdenken, er sei aber vom Konzept überzeugt.

Die von unserer Zeitung befragten Trachtenträger hatten mehrere Punkte sehr positiv vermerkt. Zum einen lobten sie die perfekte Organisation, allerdings sei der Umzugsweg etwas kurz geraten. Die Moderation auf dem Marktplatz sei sehr gut gewesen, Klaus Nagel habe sich als profunder Kenner der einzelnen Gruppen erwiesen.

Die Besucher des Trachtengottesdiensts, bei dem getanzt werden durfte, fanden die besondere Atmosphäre sehr schön, allerdings bemängelten sie, dass einige Gruppen, die ja alle nicht weit vom Ort des Geschehens weg seien, erst sehr spät gekommen seien und die von Pfarrer Martin Schwer geleitete Messe erst gar nicht besuchten. Ein Sonderlob gab es für die vorgeführten Trachtentänze. In der Kirche waren es die Triberger Kinder und der Bauernverein Hardt, vor der Kirche die sehr verschiedenen Trachten aus dem Elsass – die wohl in der Hauptsache auf die Weinberglage Brand zurückzuführen sind. Entsprechend handelte einer der Tänze mit den kleinen Handfässchen auch von Trinkgelagen.

Was man von den Zuschauern hörte, war zumeist Lob. Kritik gab es nur an den teils recht hohen Preisen. Allerdings konnte man dem entgegenhalten, dass der Eintritt zu allen Musik- und Tanzdarbietungen kostenlos war.

Zusammenfassend darf man wohl den Mitorganisator des Gesamtwerks als auch den Hauptverantwortlichen in Sachen Triberger Tracht zitieren, Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold. Er freute sich, dass diese inzwischen Großveranstaltung problemlos verlaufen sei. "Beim Trachtenumzug haben zwei Polizeibeamte ohne großen Stress alles geregelt bekommen – wo gibt es das bei einer so großen Sache?", stellte er fest. Selbst am Samstagabend, gab es trotz feucht-fröhlicher Stimmung nach seinen Informationen weder Streit noch ausfällig werdende Besucher.

"Ich denke, wir können mit Fug und Recht von einer sehr gelungenen Veranstaltung reden – und wir wollen ja weiter optimieren", fasste er zusammen. Mitorganisator Tim Dickmann vom Forum Einzelhandel und Gewerbe war ebenfalls erfreut über die tolle Resonanz. Auch er betonte, dass das Spitzenquartett nicht billig gewesen sei, aber sein Geld durchaus wert war. "Ich denke, wir haben alles richtig gemacht", bilanzierte er.