Wildschweine werden zum echten Problem. Foto: natureimmortal/Fotolia.com

Jagdgenossenschaft beklagt großes Problem. Für die Landwirtschaft eine Katastrophe.

Triberg-Gremmelsbach - Das Schwarzwild macht der Jagdgenossenschaft zu schaffen. Es vermehrt sich zu stark und wird zum echten Problem. Mancher spricht gar von einer echten "Katastrophe" für die Landwirtschaft.

War das Thema "Jagdangelegenheiten" im Gremmelspacher Ortschaftsrat früher gewöhnlich keine größere Sache, nahm es nun einen breiten Raum ein. Bislang legten die Jagdpächter der vier Jagdbögen Jahr für Jahr ihre genehmigten Abschlusspläne, die punktgenau eingehalten wurden, vor. Probleme gab es lediglich um das Fallwild, am schlimmsten an der Bahnlinie durch den Seelenwald.

Ganz anders heute: Vor kurzem fand unter seiner Leitung die Versammlung der Jagdgenossenschaft statt. Thema auch schon dort: Probleme um das rasch sich vermehrende Schwarzwild. Ortsvorsteher Storz konnte nur mit sorgenvoller Miene davon sprechen.

Das massive Wildschweinaufkommen wird für die Landwirtschaft zur Plage, er sprach von einer Katastrophe. Die Schäden gehen in die Tausende. Eine Versicherung dafür? Gibt es nicht! Zu ihm kommen täglich Landwirte und bringen ihre Klagen vor, auch telefonisch.

Problem ist nicht in den Griff zu bekommen

Das Problem ist nicht in den Griff zu bekommen. Auch die Politiker im Landtag sind von ihm darüber informiert, ihre Antwort steht noch aus. Vorgeschlagen werden Zäune, das Aufstellen von Radiogeräten auf den Feldern, Das Auslegen von Haaren. Die Tiere einfach abschießen? "Wenn das so einfach wäre!", meinen die Jäger. Wildschweine sind äußerst wendig, sie sind überall und nirgends. Festgestellt wurde, dass die Rudel aus dem Gutachtal durch die großen Wälder über Reichenbach und Althornberg verhältnismäßig ungestört die Gebhardenhöhe erreichen.

Erwartet werden muss von dortigen Landwirten mit eigener Jagd, dass sie gewissenhaft von ihrem Jagdrecht Gebrauch machen. Schäden durch Aufwühlen des Waldbodens schlagen dort nicht zu Buche, ganz anders in den Kartoffelfeldern auf der Höhe. Ein nie gekanntes Problem ist die Begleichung der Schäden. Die einzige Möglichkeit sieht Storz in der Verwendung der Jagdpacht dafür. Doch diese müsse genau und transparent erfolgen.

Wie kompliziert die Probleme sind, brachte die Diskussion ans Licht: Ein Wildschweinbraten bleibt eine Delikatesse, aber viele Liebhaber schrecken vor ihrem Verzehr zurück, weil sie eine zu starke Strahlenbelastung befürchten. Also haben die Jäger bei den Wirten weniger Abnehmer. Hinzu kommt, dass keineswegs alle Zeitgenossen den Weidmännern "Weidmanns Heil" im Sinne von zahlreichen Abschüssen wünschen.

Im Ortschaftsrat wurde vorgeschlagen, die Zusammenarbeit benachbarter Jagdgenossenschaften zu verbessern. An die Zukunft, die Neuverpachtung 2021, mochte Ortsvorsteher Storz gar nicht mehr denken – bei der jetzigen Überalterung der Jägerschaft.