Setzen sich gemeinsam für den Erhalt der Schwarzwälder Lackschilduhren ein: Volksbankvorsitzender Manfred Kuner (links) und Jacques Barthillat. Foto: Stein Foto: Schwarzwälder-Bote

Initiative: Lackschilduhren als ein Stück Heimatgeschichte / Jacques Barthillat gilt als Motor der Uhrenbörse

Die Internationale Furtwanger Antik-Uhrenbörse, die vor über 30 Jahren von Wilfried Dold aus Vöhrenbach ins Leben gerufen wurde, hat sich mittlerweile zu Europas größter und erfolgreichster Messe ihrer Art gemausert.

Triberg/Furtwangen. Dies ist auch ein Verdienst des Furtwangers Jacques Barthillat, der neben Falk Völker die Messe zu dem gemacht hat, was sie heute ist.

Barthillat, der als Organisator der internationalen Uhrenmesse naturgemäß sehr nahe am Geschehen rund um die antike Uhr ist, sieht mit großer Sorge, dass heutzutage das Interesse an diesen Kulturgütern immer mehr nachlässt. "Besonders betroffen sind auch die Schwarzwälder Lackschilduhren, die einstmals in die ganze Welt durch Uhrenträger exportiert wurden und viele Jahre sehr begehrte Sammelobjekte waren."

Leider steuert die Entwicklung auf diesem Sektor mittlerweile wieder zurück in die späten 1950er Jahre, als alles Alte dem damaligen Zeitgeist zum Opfer fiel, was bedeutet, dass, ohne zu überlegen, einfach entsorgt wurde.

Dabei waren die Schwarzwälder Uhren ein hohes Kulturgut, das wir unbedingt bewahren müssen. Wenn wir nicht aufpassen, kann es passieren, dass wir unsere Uhren eines Tages nur noch im Museum bewundern können", erklärte Barthillat beim Pressegespräch in der Volksbank Triberg.

Diesem Trend will der aktive Furtwanger mit aller Macht entgegentreten, denn er möchte, dass im Schwarzwald, welcher das einstige Zentrum der Uhrmacherei war, die Erinnerung an die Lackschilduhr bewahrt, beziehungsweise das Interesse erneut geweckt wird. Anlässlich der Eröffnung der Antik-Uhrenbörse im vergangenen Jahr wurde deshalb die Idee verwirklicht, die "Initiative Pro Schwarzwalduhr" ins Leben zu rufen.

Volksbank bietet Möglichkeiten zum Kauf

"Der Ansatz unserer Initiative ist, zunächst in öffentlichen Gebäuden und sonstigen öffentlich zugänglichen Einrichtungen dafür zu werben, sich dem Thema Schwarzwälder Lackschilduhr wieder zu nähern. Erfreulich ist auch, dass ein über vier Meter hoher hölzerner Uhrenträger im Park des Hotels Wehrle in Triberg sowie sein kleinerer, etwa zwei Meter hoher ›Bruder‹, am Wasserfalleingang ganzjährig besichtigt werden können", so Barthillat.

Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Triberg, Manfred Kuner, griff diese Idee Barthillats gerne auf und erklärte sich spontan bereit, dieses Unterfangen in mehrfacher Hinsicht zu unterstützen. So werden in den nächsten Tagen im Hauptgeschäft Triberg und den Filialen in Furtwangen, Schonach, Schönwald und Hornberg Lackschilduhren angeschafft, die auch besichtigt werden können. Auch mit Flyern in den Kundenhallen und in Internetportalen bewirbt die Bank die neue Initiative.

"Bei diesen Uhren handelt es sich grundsätzlich um Stücke aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie sind revisioniert und bekommen ein Holzschild mit der genauen Bezeichnung und einer fortlaufenden Nummerierung. Wir hoffen, dass sich viele Bewohner der Region an dieser Lackschilduhr begeistern und sich sogar eine solche anschaffen würden. Wenn heute in jedem Haushalt eine Schwarzwälder Uhr hängen würde, wäre dieser Prozess aufgehalten. Diese Uhren sind keine Luxusgüter, sondern ansprechende Gebrauchsgegenstände, die zu jedem Wohnstil passen", meinte Barthillat.

Barthillat dankte der Volksbank Triberg für das große Engagement und ließ dabei nicht unerwähnt, dass ohne eine Unterstützung von Firmen und Institutionen vieles im sozialen, wie auch im kulturellen Bereich nicht möglich sei. Interessenten, die sich für eine Uhr begeistern, können sich direkt bei Jacques Barthillat telefonisch oder bei der Volksbank Triberg melden.

Weitere Informationen: Jacques Barthillat, Telefon 0171/7 50 58 42, oder per E-Mail unter info@uhr-und-kultur.de