Der freche Rabe Socke stiehlt – wie ein Rabe (oben), der wilde Räuber Hotzenplotz wird eingesperrt (unten links) und ganz schön frech ist Pipi Langstrumpf (rechts). Fotos: Kommert / Montage: Ulm Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergarten St. Sebastian gibt Vorstellung

Triberg-Nußbach (hjk). Es sei sicher nicht die Sorge vor drohendem Unheil von oben gewesen, das dazu führte, dass das Sommerfest des Kindergartens St. Sebastian im Pfarrsaal stattfand. Dies erläuterte Ute Meier, die Leiterin der Einrichtung nach der Begrüßung durch die Kinder mit dem Lied "Hallo, wie schön das du da bist".

Vielmehr sei es in der Hauptsache die eingeübte kleine Vorstellung gewesen, die die Kinder gemeinsam mit ihren Erzieherinnen einstudiert hatten. Im Jahresverlauf hatten sie sich nämlich den verschiedensten Bilderbüchern gewidmet, angefangen bei der berühmten Pipi Langstrumpf, die sich auch bei der Vorführung wieder recht frech verhielt und immer wieder auch eine "lange Nase" in Richtung Publikum machte.

Dann war das die wohl berühmteste Raupe des Universums, die Raupe Nimmersatt. Sie fraß sich so lange durch alle möglichen Leckereien, bis sie richtig Bauchweh bekam und dann endlich doch satt war. Dann zog sie sich zurück, verpuppte sich – und aus der eher unscheinbaren Raupe war ein stattlicher, hübscher Schmetterling geworden.

"Wir haben uns einen klitzekleinen Fehler erlaubt beim nächsten Buch: Wir haben dem Eisbären ein paar Pinguine zur Seite gestellt", gestand Ute Meier schmunzelnd dem Publikum. Den Zuschauern war das egal – sie freuten sich darauf, dass ihre Kinder, Enkel oder Patenkinder eine spannende Aufführung zeigten.

"Alles meins" – sagt der Rabe. Und der Rabe Socke war ein ganz doller Räuber, der alles an sich riss, was nicht niet- und nagelfest war. Und der dafür am Ende beinahe ohne Freunde dagestanden wäre.

Ein ähnlicher Lausejunge war der Junge aus dem zweiten Astrid-Lindgren-Buch: Der Michel aus Lönneberga, der sich immer dann im Holzschuppen einschließt, wenn er den drohenden Händen des Vaters entkommen muss. Und ein ganz Böser war der berüchtigtste Räuber, den es wohl jemals gab: der Hotzenplotz. Aber er war auch manchmal ein wenig einfältig – und so ging er dem Polizisten auf den Leim und wurde eingesperrt.

Mit viel Enthusiasmus waren die Kinder dabei. Und ganz schnell draußen auf dem Spielplatz, als es vorbei war. Und das, obwohl nach dem Kaffee für die Verwandtschaft im Kindergarten viele Angebote lockten: Ausmalbilder vom Hotzenplotz, eine Buttonmaschine mit der Raupe Nimmersatt und als Höhepunkt eine Ecke zum Verkleiden und einem anschließenden Foto-Shooting wie bei den Stars. Am Ende gab es dann einen kleinen Rausschmiss: "Alle Leut’, alle Leut’ geh’n jetzt nach Haus", schallte es da wieder von der Bühne, denn das Fest war vorbei.