Zügig geht die Rettung der Klinikinsassen und der Verletzten mit den beiden Drehleitern vonstatten. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Großübung: Feuerwehren der Raumschaft proben gemeinsam den Ernstfall bei vollem Betrieb der Einrichtung

Von Hans-Jürgen Kommert

Eine überaus wichtige Übung durften die Feuerwehren aus Triberg, Schonach und Schönwald am Samstag durchführen – die Asklepios-Klinik in Triberg stand im Zentrum der Probe, mit eingebunden waren auch rund 60 Patienten.

Triberg. Dabei gab es recht realistische Einsatzbedingungen: So war das Labor als Ausgangspunkt der Übungsannahme unter "Disco-Rauch" gesetzt worden.

Um 14 Uhr wurde die Tür geöffnet – auch um die Reaktionszeit der Rauchmelder zu testen. Einige Minuten später war die Reaktion auf den Meldern der schon anwesenden Feuerwehrmänner wie Gesamtkommandant Jens Wallishauser und Kreisbrandmeister Florian Vetter zu sehen und zu hören: Vollalarm für alle Triberger Abteilungen, mit alarmiert wurden Schonach sowie aus Schönwald die dortigen Mitglieder der Führungsgruppe C.

Angenommen wurde eine Verpuffung im Labor der Klinik mit anschließendem Brand. Im Labor selbst waren mehrere Personen verletzt worden. Sie waren nicht mehr gehfähig. Herabfallende Deckenteile versperrten den Weg zu den Verletzten. Da es erhebliche Rauchentwicklung gab und die Lage zunächst noch recht schwierig zu beurteilen war, mussten alle Patienten im Wirtschaftstrakt evakuiert und zur Sammelstelle im benachbarten Kurhaus gebracht werden. Für verletzte Personen hatte Pfarrer Markus Ockert die naheliegende evangelische Kirche zur Verfügung gestellt.

Bereits nach kurzer Zeit rückten zunächst unter gellendem Einsatz des Martinshorns die Feuerwehr Triberg mit Abteilungen an. Kurz darauf trat auch die Schonacher Drehleiter auf den Plan.

Während die Triberger Drehleiter mit dem TLF 24/50 im Bereich des Eingangs der Klinik platziert und sofort einsatzbereit gemacht wurde, baute man die Schonacher Leiter an der Südwestseite auf, wo diese sofort mit der Rettung der auf den Balkonen befindlichen Bewohner begannen. Nach Klärung der Lage durch die ins Gebäude eingedrungenen Atemschutzträger wurde auch die Triberger Drehleiter aktiv und man rettete die ersten Verletzten aus dem Labor. Auch die Ärzte der Klinik griffen ein und reanimierten eine leblose Person (Dummy).

Gut zu tun hatte auch die Führungsgruppe C, die über jeden Schritt der verschiedenen Abschnitte informiert wurde und alles dokumentierte. Über die Führungsgruppe wurde auch Buch geführt über die Geretteten und deren Ankünfte entweder in der Kirche oder im Kurhaus (wo diese mit Kaffee und Kuchen versorgt wurden).

Sehr zufrieden äußerte sich neben Gesamtkommandant Jens Wallishauser auch der Kreisbrandmeister. "Ruhig und zielstrebig" seien die insgesamt vier Mannschaften vorgegangen. "Hektik sieht kurzfristig wichtig aus, bringt aber bei einem solchen Einsatz gar nichts", erklärten die beiden Sachverständigen.

Nach rund zwei Stunden beendeten die Feuerwehrleute die Übung und begannen mit dem Abbau.

Einen Dank gab es an Stefan Bartmer-Freund, den Leiter der Klinik, denn es sei nicht selbstverständlich, die Einrichtung im Vollbetrieb als Probenobjekt nutzen zu dürfen. Dieser aber sah es als sehr wichtig an, dass die Feuerwehr das Gebäude kennen lernt, um im Fall der Fälle nicht völlig unbedarft an ihre Aufgaben herangehen zu müssen.