Heinrich Weissenberger feiert heute seinen 90. Geburtstag. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilare: Heinrich Weissenberger feiert seinen 90. Geburtstag

Triberg. Am heutigen Montag feiert Heinrich Weissenberger seinen 90. Geburtstag. Obwohl Deutscher, kam er am 3. April 1927 in Schaffhausen zur Welt. Der Jubilar hat zwei ältere Schwestern.

Drei Schulen musste er in der Schweiz durchlaufen, bis er 1942 nach Witznau im Kreis Waldshut kam – sein Vater hatte ihm eigentlich eine Lehrstelle im Sägewerk vermittelt, allerdings sei er ganz normal als Arbeiter eingesetzt worden. Bis ihn der Staat holte. Zunächst zum Arbeitsdienst, doch kurz vor der Kapitulation musste er noch an die Waffe. An die weichende Ostfront, nach Breslau, wurde er versetzt und kam dort prompt in russische Gefangenschaft. "Nach ein paar Tagen habe ich die Gelegenheit genutzt und bin ihnen entwischt", schmunzelte er. Durch Tschechien habe er sich durchgeschlagen bis nach Bayern, wo er sich dann stellte und in Ingolstadt in amerikanische Gefangenschaft kam. Dort habe er bei den Offizieren geputzt und kam dann schon Ende 1946 frei.

Er ging zurück nach Waldshut, wo er beim damaligen Bauunternehmen Sänger und Lanninger arbeitete. 1949 nahm er ein Stellenangebot in Schonach bei der Firma Burger an. Dort habe er auch seine Frau kennengelernt, die er 1952 heiratete, standesamtlich in Furtwangen, kirchlich dagegen in der kleinen evangelischen Kirche in Triberg. Umzüge folgten – zunächst in die Salzgasse, dann in den Grubweg. Beim Baugeschäft Willmann fand er eine neue Anstellung, die ihm entgegen kam. Dort blieb er bis 1959, bevor er in die Nußbacher Straße umzog, wo er bei der Firma Pfaff bis 1964 arbeitete. Auf seine letzte Arbeitsstelle kann er heute noch schauen, zumindest auf den Platz, wo sie einst stand. Denn bis 1992 hat er bei der Firma Bühler gearbeitet: bis zur Rente – und eigentlich sogar darüber hinaus. Denn lange Jahre übte er bei verschiedenen Firmen von Schonachbach bis hinauf nach Schonach noch die Nachtwächter-Tätigkeit aus.

Geistig ist der Jubilar noch erstaunlich fit und er geht auch noch täglich in die Stadt zum Einkaufen, auch wenn er mittlerweile eine Gehhilfe benutzen muss.

Vier Kinder bekam das Paar, drei Söhne und eine Tochter. Leider sei einer der Söhne im Ausland und der Kontakt daher sehr schwierig, zeigte er sich betrübt. Dafür wohnen ein Sohn und eine Tochter in der Wasserfallstadt. Von vier Enkeln und bereits zwei Urenkeln erzählt der Jubilar. Sie alle werden gemeinsam mit ihm und seiner Frau Christel feiern, jedoch erst am Samstag, da entweder Schule oder Beruf am Geburtstag selbst nur einen kurzen Besuch am Abend ermöglichen.