Bei der "Schwarzwaldklinik" wird der Patient Triberg im OP-Raum vom medizinischen Fachpersonal behandelt (linkes Bild): Eva Kammerer (von links), Nina Fleig, Michael Erhardt, Volker Fleig und Axel Fenski. Beliebt beim närrischen Publikum ist die Hitparade. Nana Mouskouri (Rolf Meier) sorgt mit ihrem Hit "Weiße Rosen aus Athen" für mächtig Stimmung im Saal (rechtes Bild). Fotos: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Narren nehmen lokales Geschehen auf die Schippe / Parodie der Hitparade und Tänze begeistern

Pünktlich um 19.30 Uhr startete am Samstag im fast voll besetzten Kurhaussaal der traditionelle Zunftball der Narrenzunft: Nach dem großen Narrentreffen am vergangenen Wochenende der erste reguläre Höhepunkt der Triberger Fasnet.

Triberg. Eröffnet wurde die närrische Veranstaltung vom Fanfarenzug unter der Leitung von Lisa Datzmann. Es folgte der Einmarsch der Hästräger zu den Klängen des Narrenmarschs, der von der Stadt- und Kurkapelle zum Besten gegeben wurde.

Zunftmeister Volker Fleig begrüßte neben Bürgermeister Gallus Strobel und den Ehrenmitgliedern der Triberger Narrenzunft besonders die Vertreter der Narrenzünfte der Raumschaft. Sowohl aus Hornberg, als auch aus Schonach und den Ortsteilen der Wasserfallstadt waren die Narren ins Kurhaus gekommen. Zum fünften Mal in Folge wurde der Jugendteufelstanz aufgeführt. Von der Zunft erhielten die jungen Teufelstänzer als Dankeschön ein speziell für sie bedrucktes T-Shirt.

Michael Erhardt trat wie schon im vergangenen Jahr als Nachrichtensprecher auf. Jedoch hatte er von der ARD zum ZDF gewechselt. In seinen Meldungen nahm er das politische Geschehen in der Raumschaft auf die Schippe und berichtete unter anderem, dass das Narrentreffen am vorigen Wochenende ein super Erfolg gewesen sei. Dennoch erwarte die Stadt eine größere Rechnung für 1500 bunte Glühbirnen, die die Zunft in die Weihnachtsbeleuchtung über der Hauptstraße einbauen wollte. "Da ein Datum für die Entfernung der Weihnachtssterne auch Mitte Januar noch nicht abzusehen war, habe sich die Zunft zur Beschaffung der Leuchtmittel entschlossen", sorgte Erhardt für den ersten Lacher im Saal.

Auch über einen Stromausfall bei den Bahntagen, der zum Lahmlegen der Pommes-Produktion geführt habe, wusste Erhardt zu berichten.

Die Nachbargemeinde Schonach wurde in der nächsten Meldung als "Randbezirk Tribergs" bezeichnet, was bei den Schonacher Narrenräten um Oberzunftmeister Jonny Kienzler zu lautstarken Protesten führte.

Erhardt erzählte auch, dass der Träger des Roten Fuchses, Rolf Meier, sein Kappe mit Fuchsschwanz beim Narrentreffen "vorne ins Häs steckte, mit fatalen Folgen".

"Die Stadt- und Kurkapelle hat sich ein zweites wirtschaftliches Standbein aufgebaut", informierte Erhardt weiter. "Man arbeitet eng mit regionalen Busunternehmen zusammen und bereitet alle Busse auf ihre Außerbetriebsetzung vor", scherzte Erhardt. Nach einem gelungenen Konzert, bei dem viel Alkohol floss, hätten sich "diverse Zwischenfälle" im Businneren ereignet, sodass eine örtliche Firma wenige Tage später einen neuen Bus präsentieren konnte. "Der Bus war brechend voll", meinte Erhardt trocken.

Mit einem heißen Tanz begeisterte zudem eine Gruppe der Narrenzunft Hornberg unter der Leitung von Jessica Staiger, aber auch der TV Mönchweiler gab unter Sabine Kübler einen hochkarätigen Horror-Tanz zum Besten. Reichlich Applaus gab es auch für den Tanz der Narrenzunft Triberg, den Beate Fenski mit ihren Frauen einstudierte.

Als "Vogelkäfigtrio" traten Volker Fleig, Michael Erhardt und Eva Kammerer auf und gaben ein Lied zum geplanten Vogelpark zum Besten. "Wo früher man spazieren ging, nun s’Häschen tot am Zaune hing", hieß es da als Anspielung auf den kurzzeitigen Stacheldraht. Parodiert wurde auch die Kultserie "Schwarzwaldklinik", bei der die Stadt Triberg als Patient auf dem OP-Tisch lag. Sven Ketterer trat als neuer Hausmeister des Kurhauses auf und verknüpfte in seiner Büttenrede verschiedene Witze.

Für die meisten Lacher sorgte jedoch eine Parodie der Hitparade. Rolf Meier trat als Nana Mouskouri auf und sang den Hit "Weiße Rosen aus Athen", während auf Platz zwei Armin Effinger, Sven Ketterer und Axel Fenski zusammen mit Stefan Herrmann als Vader Abraham und seine Schlümpfe auftraten. Platz eins räumte Volker Fleig alias Rex Gildo mit dem Song Fiesta Mexicana ab. Als bittere Pointe und in Anlehnung an die Politik von US-Präsident Trump wurde nach und nach eine Mauer vor der Bühne errichtet.