Tradition: Fasnetsuchen und Rathausaushebung läuten Höhepunkt der fünften Jahreszeit ein

Gestern Abend wurde die Hochzeit der Fasnetstage mit dem Fasnetsuchen eingeleitet. Im Anschluss ging es zum Rathaus, wo der Bürgermeister seines Amtes enthoben werden sollte. Doch Gallus Strobel ließ die Narren erst einmal zappeln.

Triberg. Um Punkt 17.30 Uhr ertönt die Glocke: Das Fasnetsuchen kann beginnen. Gemeinsam mit dem Narrenrat und weiteren Zunftmitgliedern zieht der Nachwuchs durch Triberg, um die Fasnetpuppe – dieses Jahr in Gestalt einer quietschgelben Ente – zu suchen. Nach einer guten halben Stunde werden die Kinder fündig und machen sich mit der Puppe auf den Weg zum Rathaus. Unter großem Applaus wird der Fund an einer Kette gen Himmel gezogen.

Schlüssel wechselt seinen Besitzer

Für Spättlehansele und Teufel gibt es kein Halten mehr: Auf Befehl von Zunftmeister Volker Fleig stürmen sie das Rathaus, um Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel für die kommenden Tage zu entmachten. Dann beginnt das Warten – denn das Stadtoberhaupt lässt sich Zeit. Vor dem Rathaus wird bereits über die Zuverlässigkeit des Teufels gewitzelt, während die Narren aus den Fenstern winken.

Nach einigen Minuten kommt Strobel die Treppe hinunter und auf einmal geht es ganz schnell: Der Schlüssel wechselt für die nächsten Tage den Besitzer, damit ist der Startschuss für die hohe Zeit der Fasnet gefallen – in den nächsten Tagen regieren in der Wasserfallstadt die Narren.

Während ihrer Regentschaft fallen einige Termine an: Schon heute geht es weiter mit der Aushebung der örtlichen Schulen. Dabei wird der Narrenrat gemeinsam mit Teufel und Spättle den Unterricht für beendet erklären, damit alle Schüler an der "Katzenmusik" teilnehmen können. Die Aufstellung für den Kinderumzug, der um 15 Uhr beginnt, ist ab 14.30 Uhr in der Prälat-Fries-Straße.

Ab 18.30 Uhr ist ebenfalls in der Prälat-Fries-Straße die Aufstellung für den traditionellen Teufelsumzug aller Triberger Teufel. Punkt 19 Uhr erlischt im ganzen Städtle traditionell das Licht, bengalische Fackeln tauchen die Straßen in kräftiges Rot und unter dem Klang des Narrenmarsches machen sich die Hauptfiguren der Triberger Fasnet auf den Weg durch die gespenstisch wirkende Stadt.

Am Marktplatz wird der Teufelstanz aufgeführt, die Umzugsteilnehmer werden anschließend im Kurhaus verpflegt. Haben sich alle gestärkt, heißt es "ab ins Städtle" wo mehrere Besenwirtschaften auf närrisches Volk warten. Auch die Teufelsbar in der alten Stadtkasse hat wieder geöffnet.