Am Osterfeuer wird die riesige Osterkerze entzündet, nachdem Pfarrer Andreas Treuer die Wundmale mit Weihrauch versehen hat. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Seelsorgeeinheit "Maria in der Tanne" feiert in der Stadtkirche / Agape-Mahl im Pfarrsaal

Von Hans-Jürgen Kommert

Raumschaft Triberg. Versammlungsort der katholischen Christen der Raumschaft zur Feier der Osternacht war erneut die größte Kirche der nunmehr offiziell vollzogenen Seelsorgeeinheit "Maria in der Tanne", die Stadtkirche St. Clemens.

Der Osternachtsmesse begann aber für viele der Katholiken nicht in, sondern vor der Kirche: Seit Jahren bereitet hier der einstige Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Rainer Buderath, das Osterfeuer. Es ist ein sehr wichtiges Feuer, denn dabei wird unter anderem für ausreichend Asche für den Aschermittwoch gesorgt: Im geweihten Feuer wurden die geweihten Stechpalmen des Vorjahrs verbrannt.

Am Feuer wird verkündet, dass Gottes Sohn gestorben ist für die Sünden der Menschen, und das dreimal. Denn zugleich stellt das Osterfeuer einen Hinweis auf das Verhalten von Petrus dar, der sich am Wachfeuer wärmte und dabei Jesus dreimal verleugnete.

Erst dann kamen die Ministranten, Diakon Klaus-Dieter Sembach und Pfarrer Andreas Treuer dazu. Der Pfarrer segnete das österliche Feuer und ließ die prächtige Osterkerze entzünden, nachdem er Weihrauch in die Wunden des Gekreuzigten gesteckt hatte. Er sprach kurz von einem "bemerkenswerten Satz", den sein evangelischer Kollege Markus Ockert bei der Karfreitagspredigt gesagt habe: "Wir Christen sind nirgends auf der Welt wirklich fremd". Angeführt durch die Osterkerze ging es dann hinein in das stockfinstere Gotteshaus.

Etliche Gläubige ließen Kerzen entzünden an der Flamme der geweihten Osterkerzen. Dies sollte noch für längere Zeit das einzige Licht sein in der großen Kirche. Diese war gut gefüllt. Und das, obwohl die Meisten wussten oder zumindest ahnten, dass die Osternachtsmesse immer relativ lange dauern werde. Denn – zumindest sollte der neue Tag, "der Tag der Auferstehung, angebrochen sein". In dieser Nacht erneuerten die Gottesdienstbesucher das einst von den Paten gesprochene Taufbekenntnis.

Im Anschluss feierten im Pfarrsaal zahlreiche Besuchern der Messe ein sogenanntes Agape-Mahl. Bei diesem werden die Speisen und Getränke verzehrt, die zuvor im Gottesdienst der Osternacht gesegnet wurden.