Jagd: Milde Winter verschlimmern Situation / Gemeinsames Vorgehen mit Hornberger Jägern vorgeschlagen

Von Karl Volk

Triberg-Gremmelsbach. Jedes Frühjahr steht das Thema "Jagdangelegenheiten" an, wofür die Jagdpächter jeweils die Auflistung des erlegten Wilds vorlegen. Für Ortsvorsteher Reinhard Storz als Jagdvorstand ist es immer eine Gelegenheit, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Erlegt wurden 75 Rehe, 24 Füchse und 15 Dachse. Dazu kommen acht tot aufgefundene Tiere, die von einem Luchs gerissen wurden. Eine gewisse Zeit wurde ein mit einem Sender ausgestatteter Luchs in diesem Jagdgebiet beobachtet.

Die Ortschaftsräte diskutierten besorgt über die explosionsartige Vermehrung der Wildschweine. Zwar wurden auch acht Schwarzkittel geschossen, man hätte sich aber ein Vielfaches gewünscht. In Althornberg, im Leutschenbach und im Gefell richten sie auf den Wiesen schon jetzt Schäden an. Im Seelenwald halten sie sich bis jetzt noch nicht auf. Ihr Hauptaufenthaltsort wird im riesigen Waldgebiet von Reichenbach und Hornberg als ihrem Hinterland vermutet. "Dort hocken sie." Dem Ortsvorsteher graut es vor dem Sommer, wenn sie es sich in Kartoffel- und Getreidefeldern gut gehen lassen.

Für ihn ist die Jagd weder lustig noch romantisch. Die Situation werde sich durch milde Winter nur noch massiv verschlimmern, bei drei Würfen jedes Jahr. Da die rasante Beweglichkeit der Tiere sie unberechenbar mache, seien Treibjagden zwecklos. Dagegen halte man gemeinsames Vorgehen mit den Reichenbacher und Hornberger Jägern für sinnvoll, um dieser Plage Herr zu werden. Der Vorschlag von Ortschaftsrat Helmut Finkbeiner fand Zustimmung.

Der Ärger der Landwirte ist groß. Was sie tun können ist lediglich, den Jägern ihre Beobachtungen in der Natur mitzuteilen. Für Entschädigung gibt es zwar eine Regelung, aber die Mittel aus diesen Kassen sind nicht unbegrenzt. Maschinen, die die aufgewühlte Erde einebnen, gibt es zwar, doch für einen einzelnen Landwirt lohnt sich die Anschaffung nicht. "Wir sind relativ machtlos", stellte Ortsvorsteher Storz resigniert fest.