Kordula Kugele (links), Harald Ebner und Martina Braun bereiten, nach Abschluss des Films "Der Bauer und sein Prinz", die Diskussion mit dem Publikum vor. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder-Bote

Dokumentarfilm über die Duchy Home Farm

Von Rita Bolkart

Triberg. Margarete und Anton Retzbach haben in den Kronenlichtspielen in Zusammenarbeit mit den Grünen den Dokumentarfilm "Der Bauer und sein Prinz" gezeigt. Der Film von Bertram Verhaag faszinierte mit beeindruckend schönen Bildern der gut 900 Hektar großen Duchy Home Farm, dem ökologischen Projekt von Prinz Charles und seinem Manager David Wilson.

Sie entwickeln seit 30 Jahren gemeinsam die ökologische Bewirtschaftung der Farm, anfänglich unterstützt vom Wegbereiter des Ökolandbaus, dem deutschen Professor Hardy Vogtmann. Der Mensch müsse sich als Teil der Natur verstehen, sagte Prinz Charles in einem Interview. Im Film ist er in abgewetzter Arbeitskleidung und mit speckigen Handschuhen beim Heckenbau zu beobachten.

Mit Milchvieh, Mutterkuhhaltung, Schafzucht, Ackerbau, sowie Gemüse- und Obstanbau hat die Duchy Home Farm viele Betriebsschwerpunkte. Außerdem steht die Erhaltung alter Nutztierrassen und Pflanzensorten auf der Agenda des Großbetriebes.

Beide, Prinz und Verwalter, kritisieren nicht nur die industrielle Form der Landwirtschaft, sie beanstanden auch das Verbraucherverhalten, das diese Entwicklung fordert. Sympathischer Weise dokumentierte der Film nicht mit erhobenem Zeigefinger, er zeigt den Lern- und Experimentierprozess.

Ist die Welt mit dem ökologischen Landbau zu ernähren? Prinz Charles sagt dazu ein deutliches Ja. Er sei in seinen kleinen Strukturen zuverlässiger als die industriell geführte Landwirtschaft. Martina Braun, Landtagskandidatin der Grünen für den hiesigen Wahlkreis, und der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner stellten sich den Fragen des Publikums. Moderatorin Kordula Kugele sammelte die Fragen und leitete sie weiter. Martina Braun und Harald Ebner äußerten sich zu Biosiegeln, die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft in der Region und der Welternährungssituation. Beide plädierten für klein strukturierte, ökologisch nachhaltige Landwirtschaft. Derzeit liege die Region bei zwölf Prozent Ökobauern, so Martina Braun, Tendenz steigend.