Tucholskys "Kunst zu reisen" im Schwarzwaldmuseum Triberg

Triberg. "Was ein richtiger Deutscher ist, so kennt der sein Italien und Sizilien, die Riviera, Schweden oder Norwegen..." Die ausgetrampelten Touristenpfade – auch sie hat Tucholsky besucht.

Seine schönsten und nachdrücklichen Beschreibungen, Briefe und Essays handeln aber von den weniger bekannten Reisezielen: "Deutschland hat zwischen Holstein und Zugspitze mehr Schönheiten, als sich seine Schulweisheit träumen lässt", schreibt er.

Der Kulturmontag im Schwarzwaldmuseum nimmt die Besucher mit auf die Reise am 1. Juni ab 19 Uhr. Dort erlebt die Gruppe gemeinsam mit Tucholsky und seinen – zumeist höchst charmanten Reisebegleitern – vier Destinationen.

Es geht von Berlin nach Rheinsberg, auf ein leichtes Wochenende für Verliebte, weiter auf Männerausflug nach Nußbach, damals noch "bei" Triberg, dann wandernd in die Wirtshäuser des Spessarts und schließlich hoch zum schwedischen Schloss Gripsholm. Die Besucher sehen Land und Leute mit Tucholskys Augen – im Wandel zweier unruhiger Jahrzehnte.

Museumsleiterin Claudia Homburg liest Reisereportagen, Berichte und Briefe aus der Ferne – umrahmt von biografischen Informationen sowie Bildern und Filmauschnitten. Bei Tucholskys wurde neben einem guten Glas Wein gern auch mal ein Likörchen genommen: Nach dem Vortrag serviert das Museumsteam im Café wieder Getränke, Häppchen – und einen Likör mit Sahnehäubchen. Der Einlass ist – immer am Kulturmontag – ab 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.