Ein Bild von der Wallfahrt der Pilger von Villingen nach Triberg und der anschließenden Prozession mit Gläubigen der Raumschaft zur Wallfahrtskirche, begleitet von der Stadtmusik in historischer Uniform, ziert das Deckblatt der neuen Heimatblätter. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatblätter: Auch das 19. Jahresheft bietet vielfältige Informationen / Der Weltkrieg und seine Folgen

Interessanten heimatkundlichen Lesestoff bietet das 19. Jahresheft der Triberger Heimatblätter, das jetzt erschienen ist.

Triberg (kn). Leser werden darin in 13 Beiträgen über Neuerungen im Schwarzwaldmuseum und über Heimatgeschichte und Heimatkultur informiert. Eröffnet wird die wieder in Farbe herausgegebene Publikation mit einem Beitrag von Armin Kienzler über das Pflegeheim St. Antonius, das nach dem heiligen Antonius von Padua benannt ist. Der Grundstein für das vom Sozialwerk Schwarzwald Triberg getragene Haus wurde am 12. September 1981 gelegt.

Die in den 1920er-Jahren geplante Talsperre oberhalb der Wasserfälle ist Thema eines weiteren Beitrags von Armin Kienzler. Das Großprojekt, das detailliert durchgeplant war, konnte infolge der Inflation und der hohen Arbeitslosigkeit dann aber nicht ausgeführt werden. Die Talsperre hätte das komplette Schwarzenbachtal bis hinter den Reinertonishof unter Wasser gesetzt.

Die Sonderfahrten mit Dampflokomotive auf der Schwarzwaldbahn entwickeln sich immer mehr zur Touristen-Attraktion, über die Armin und Florian Kienzler berichten, beides ausgewiesene Experten für die tunnelreiche Gebirgsbahn.

Der wegen seiner Sachgesamtheit mit dem historischen Triberger Amtshaus unter Denkmalschutz stehende Amtshausschopf sollte dringend renoviert werden, da er sonst in seinem Bestand gefährdet ist. Mit der malerischen Remise des Amtshauses, die schon Obervogt Theodor Huber als Schopf diente, beschäftigt sich Klaus Nagel in den neuen Heimatblättern.

Die Klaus-Ringwald-Stiftung bemüht sich intensiv darum, das geplante Museum für den Schonacher Künstler in die Tat umzusetzen. Eine Ausstellung mit Gipsarbeiten von Klaus Ringwald, über die Nagel in seinem Artikel berichtet, unterstreicht das große Potenzial, das ein Klaus-Ringwald-Museum hätte.

Mit den Lehenhöfen in der Gutach bei Schönwald, die einst dem Kloster St. Klara/ St. Ursula in Villingen gehörten, beschäftigt sich Nagel in seiner Abhandlung über die Leibeigenschaft in der ehemaligen Herrschaft Triberg.

Im September wurde anlässlich der Überbringung des Villinger Votivbilds vor 300 Jahren in die Wallfahrtskirche zusammen mit Villinger Pilgern ein festliches Wallfahrtsamt gefeiert, dem eine Prozession vorausging. Das neue Jahresheft bietet einen Rückblick auf das traditionsreiche Ereignis.

Vogt Michael Kaltenbach

Autor Karl Volk aus Gremmelsbach beschäftigt sich mit Briefen, die sein Vater von der Front im Zweiten Weltkrieg nach Hause schrieb. Im Mai 1944 schreibt Franz Volk aus Kischinew in Russland, dass von hundert Mann gerade noch sieben am Leben geblieben sind. Bereits im Juli 1944 wird dann auch Franz Volk als vermisst gemeldet.

Zu den Kriegserinnerungen eines siebenjährigen Jungen gehört auch Volks Aufsatz über die letzten Kriegstage 1945, über die bisher kaum Berichte von Zeitzeugen vorlagen.

Zwei Gerichtsfälle aus österreichischer Zeit sind Thema zweier Beiträge über teils merkwürdige Streitereien, die das Gericht der Amtsstadt Triberg zu klären hatte. Die Akten dieser Rechtsfälle fand Karl Volk im Generallandesarchiv in Karlsruhe.

Anschließend blättert Volk ein "Deutsches Lesebuch für Gewerbeschulen" durch, um es aus heutiger Sicht zu beschreiben.

Den Abschluss des neuen Jahresheftes bildet ein Beitrag Volks über den Gremmelsbacher Vogt Michael Kaltenbach, der Vogt zur Zeit des Kirchenbaus war.

Erhältlich ist das 120 Seiten starke, reich bebilderte Jahresheft der Heimatblätter an der Kasse des Schwarzwaldmuseums und im Triberger Buchhandel.