Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftritt der acht Jugendorchester ein Klangerlebnis / Benefizkonzert mit Titeln aus Film und Musical

Erstmals konzertierten junge Musiker aus acht Jugendorchestern aus Bezirken der Umgebung zu Gunsten der Katharinenhöhe. 70 Jugendliche füllten die Bühne des Triberger Kurhauses aus und spielten bekannte Titel aus Film und Musical.

Raumschaft Triberg/Furtwangen. Sechs Probentage hatten die Musiker zusätzlich zu den Vereinsproben gemeinsam mit Dirigent Bernhard Weißer in verschiedenen Hallen der gesamten Region verbracht – das Ergebnis war absolut hörenswert.

"Schließen Sie die Augen und hören Sie", empfahl zu Beginn ein junger Musiker. "Ich habe genau das getan und ich dachte, da spielen Profis", lobte am Ende Stephan Maier, der Geschäftsführer der Nachsorgeklinik. Er freute sich über das "unglaubliche Engagement" der Musiker und den "wunderschönen Abend". Er wisse, dass Musik mit Spaß und Freude verbunden ist, doch aber auch mit viel Arbeit. "Viele Musiker kommen zu uns in die Klinik - unsere Kinder und auch die Eltern haben sehr viel Freude daran", betonte Maier. Daher werde der Spendentopf des Abends auch der Musiktherapie zugutekommen.

Bereits zum Auftakt hatte Furtwangens Bürgermeister Josef Herdner von einem hochinteressanten Programm von Jugendlichen für Jugendliche gesprochen. Dirigent Weißer sei vor geraumer Zeit auf ihn zugekommen, ein Raumschafts-Jugendorchester für die Katharinenhöhe zusammenzustellen. "Ich fand, das wäre eine wirklich großartige, hoch interessante Idee. Und alle Bürgermeister der betreffenden Gemeinden haben durch die kostenfreie Nutzung der Hallen dazu beigetragen", so Herdner. Es werde ein begeisternder Abend, versprach er.

Die jungen Musikanten aus den Jugendorchestern der Stadt- und Kurkapelle Triberg, des Musikvereins Schönwald, der Trachtenkapelle Nußbach, der Musikvereine Schönenbach, Katzensteig und Gütenbach sowie der Stadtkapellen Vöhrenbach sowie Furtwangen moderierten ihren Abend selbst und sie bewiesen, dass sie in dieser Menge absolut klasse sind und ihr musikalisches Handwerk beherrschen.

"Andrew Lloyd Webber in Concert" titelte das Arrangement von Michael Sweeney, in das er die bekanntesten Melodien aus "Phantom der Oper", "Memory" und "Go, Go, Go Joseph" packte. Aus dem bekannten Fantasy-Epos "Game of Thrones" spielte das junge Orchester Themen der verschiedenen Episoden, gefolgt von der "Blue Ridge Saga". Mit bekannten Titel "Nessaja" führte das Orchester begeisternd fort, gefolgt von dem düsteren Titellied aus "Return oft he Vikings", das die Grausamkeiten der einstigen Wikinger darstellt.

John Williams ist bekannt für seine Filmmelodien, vor allem seine Märsche begeistern ein Millionenpublikum. Der Raiders March gehört zu Indiana Jones genau wie der Midway March zur "Schlacht um Midway" oder "The Throne Room" zu den Star Wars Filmen, doch Olympic Spirit ist die triumphale Eröffnungsfanfare der Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul. Genauso bekannt ist "Mary Poppins". Aus diesem Disney- Film spielten die Jungmusiker "Selections from Mary Poppins" mit den Titeln "Feed the Birds", "A Spoonful of Sugar", "Chim Chim Cher-ee", "Step in Time" und den berühmten Zauberspruch "Supercalifragilisticexpialidocious".

Begeistern konnte das Riesenensemble auch mit "A Klezmer Karnival" von Philip Spark, das teils extrem aufs Tempo drückt. Der Marsch "Matterhorn Gotthard Bahn" zeigte auf, wie anpassungsfähig die jungen Musiker sind. Eigentlich Abschied nehmen wollten sie mit der schottischen Ballade "Auld lang Syne", die im englischsprachigen Raum zum Jahreswechsel gesungen wird. Allein der Applaus forderte jedoch zumindest eine Zugabe. Zur Freude der Fans war es der "Deutschmeister"-Regimentsmarsch, den sie ans Ende stellten.

Ein solches Konzert darf es ruhig öfter geben, so der Tenor mancher Besucher. Sicher wäre es dem nachbarschaftlichen Gedanken durchaus zuträglich. Allerdings ist der Zeitaufwand sowohl für die jungen Musiker als auch für den Dirigenten enorm.

Wie Klinikleiter Stephan Maier am Tag nach dem Konzert mitteilte, gingen anlässlich der Benefizveranstaltung 1439,95 Euro Spendengeld ein. "Eine fantastische Summe, über die sich unsere Musiktherapeutin und die Mitarbeiter im pädagogischen Bereich unheimlich freuen."