Sie sorgen dafür, dass in diesem Sommer so viele Dampfloks wie seit Jahrzehnten nicht mehr auf der Schwarzwaldbahn fahren. Von links: Armin Kienzler, Ingo Kirchner, Nikolaus Arnold, Klaus Bogenschütz, Dieter Harter und oben Florian Kienzler. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

In diesem Sommer gibt es so viele Tunnelfahrten auf der Schwarzwaldbahn wie nie

Von Jürgen Liebau

Triberg. Schwere Dampfloks, historische Waggons und jede Menge Rauch – Die Herzen der Eisenbahnfreunde dürfen höher schlagen. In diesem Sommer sollen so viele Tunnelfahrten auf der Schwarzwaldbahn stattfinden, wie noch nie.

Möglich macht dies eine neue Kooperation zwischen der Stadt Triberg, den Eisenbahnfreunden Zollernbahn – und neu mit dabei – dem Verein Wutachtalbahn. Der Verein hat nämlich Kapazitäten frei, nachdem die Stadt Blumberg als Besitzerin der Wutachtalbahn ihm nach 35 Jahren den Vertrag gekündigt hat. Blumberg organisiert den Bahnverkehr auf der Sauschwänzlebahn jetzt selbst

Für den Blumberger Eisenbahnverein ist die Fahrt auf der Schwarzwaldbahn eine neue Erfahrung. Mit der Dampflok BR 50 2988 aus dem Jahre 1942 haben sie ein kräftiges Zugpferd, um die anspruchsvolle Strecke mit den 36 Tunnels und dem großen Höhenunterschied zu bewältigen. Da es sich aber um eine öffentliche Bahnstrecke der Bahn AG handelt, benötigen sie vorerst Lokführer und anderes Personal, die eine entsprechende Lizenz haben. Da haben sie in den Eisenbahnfreunden Zollernbahn einen passenden Partner gefunden, wie Ingo Kirchner, Schatzmeister des Blumberger Vereins, im Gespräch mit unserer Zeitung betont. Die Rottweiler führen in Zusammenarbeit mit der Stadt Triberg seit elf Jahren Tunnelfahrten durch, wie deren Vorsitzender Klaus Bogenschütz nicht ohne Stolz erklärt und werden mit geschultem Personal aushelfen.

Für Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold ist die Kooperation ein Glücksfall. Nach dem Austritt aus dem Ferienland verstärkt die Stadt die Bemühungen, sich und ihre Attraktionen stärker zu vermarkten. "Und mit der tunnelreichsten Gebirgsbahn der Welt haben wie das entsprechende Alleinstellungsmerkmal", so Arnold.

Damit die Züge nicht nur auf den Tunnelfahrten zwischen St. Georgen und Hausach gut besetzt sind, bieten die beiden Vereine Komplettausflüge aus, die am Bahnhof Rottweil starten. Dabei werden auch die Bahnhöfe Villingen und Schwenningen angefahren. Am Bahnhof Hausach ist ein eineinhalbstündiger Aufenthalt vorgesehen, in Triberg viereinhalb Stunden. Zeit genug für Stadtbummel oder Besuch des Schwarzwaldbahn-Erlebnispfades, der am Triberger Bahnhof seinen Ausgangspunkt hat.

Im Zugverband mit dabei ist ein bewirteter Speisewagen.

Die Termine für den kommenden Monat sind die Samstage 2., 9., 16. und 23. August.

Wenn alles gut läuft, können sich Arnold und die befreundeten Eisenbahner vorstellen, das Angebot in der Saison 2015 sogar noch auszudehnen. Für den 13. und 14. September plant die Stadt zudem zwei "Schwarzwaldbahn-Erlebnistage" mit Lokparaden und weiteren Sonderfahrten. Details will Arnold erst bei anderer Gelegenheit verraten.

Wie die Eisenbahner erklären, sollten Fahrkarten für die Strecke ab Rottweil sowie für größere Gruppen möglichst vorbestellt werden, Fahrkarten für einzelne Streckenabschnitte können auch im Zug erworben werden.

Die Preise für die Tunnelfahrten von Triberg über St. Georgen nach Hausach und zurück betragen 18 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre zahlen die Hälfte. Reservierungen können bei der Tourist-Info im Schwarzwaldmuseum vorgenommen werden, Telefon 07722/8 66 44 90, E-Mail: info@triberg.de; Internet: www.triberg.de

Bei großer Trockenheit dürfen die Dampfloks wegen Waldbrandgefahr nicht betrieben werden, dann werden E- oder Dieselloks eingesetzt.