Ein Wechsel von Licht und Schatten, Wasser und Wald - "Deutschlands höchste Wasserfälle" in Triberg ziehen jedes Jahr viele Tausend Besucher aus aller Welt an. Foto: Reutter

Bis zu 5000 Besucher strömen täglich nach Triberg. Attraktion wird in vielen Reiseführern beworben.

Triberg - Bis zu 5000 Besucher täglich aus aller Herren Länder strömen zur Saison nach Triberg, um die "Hauptattraktion", die Wasserfälle, aus nächster Nähe mit allen Sinnen wahrzunehmen.

"Deutschlands höchste Wasserfälle", so wirbt Triberg erfolgreich weltweit um Gäste. Und zur Hauptsaison während der Sommerferien strömen sie busseweise in die Schwarzwaldkommune. "Im vergangenen Jahr waren es 400.289 Tagesgäste", freut sich Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold über die steigende Tendenz. Das seien täglich also im Durchschnitt über 1000 Besucher der Wasserfälle, wobei es "im November eher weniger", dafür zur Hauptsaison täglich bis zu 5000 Gäste sein könnten.

Das Alleinstellungsmerkmal mit den bundesweit höchsten Wasserfällen in Triberg findet sich in vielen Reiseführern und wird von Reiseveranstaltern beworben, erklärt Arnold Gründe für den enormen Bekanntheitsgrad und Zuspruch.

Aber was fasziniert die Leute genau, dass sie im Urlaub unbedingt die Wasserfälle erleben möchten? Eine kleine Umfrage gibt Antworten. Vanessa Striegel, 27 Jahre, ist mit ihrer Mutter aus der Region Emmendingen angereist. Vor zwei Jahren sei sie schon mal an den Wasserfällen gewesen, die "einfach schön anzusehen sind". Auch die Mutter betont: "Klar, das gefällt mir." Es sei schon was anderes, die Wasserfälle in echt zu sehen und nicht nur im Fernsehen.

Aus Holland haben Gert Oost (69 Jahre) und seine Bekannte die 675 Kilometer auf sich genommen, um den Schwarzwald im Allgemeinen und die Triberger Wasserfälle im Besonderen zu genießen. Bei Hornberg hätten sie ein schönes Quartier gefunden. Dieses einzigartige Naturschauspiel "strahlt Ruhe aus", würdigt Oost das Zusammenspiel von Wasser und Wald bei den Wasserfällen. Vor 35 Jahren sei er schon mal hier gewesen. Er könne sich nicht mehr genau erinnern. Meint aber, es habe zu dieser Zeit keinen Eintritt gekostet. Doch die jetzigen Eintrittspreise zu den Wasserfällen empfindet er als "günstig".

Echte Schwarzwaldfans sind die Familie Arndt aus dem Raum Frankfurt. Sie sind schon das fünfte Mal in der Region und haben ihr Feriendomizil bei Elzach auf einem Bio-Bauernhof, informiert Guido Arndt (49). Die Ruhe, die Natur und gute Luft ziehe sie regelmäßig in den Schwarzwald. "Wenn wir von der Autobahn runter fahren, kurbeln wir das Fenster herunter und atmen durch. Das ist wie eine Wellnessoase", schwärmt der Familienvater über die Vorzüge des Schwarzwalds. An einem heißen Sommertag haben sie sich die Wasserfälle zum Anschauen ausgesucht und es nicht bereut. Der Wald und die herabstürzende Gutach kühlen die Luft um einige Grad ab. "Wir sind begeistert", meint Arndt beim Anblick des Naturschauspiels. Das sei wirklich etwas Besonders und für Kinder auch "ein bisschen Abenteuer". Im nächsten Jahr wollen sie wieder in den Schwarzwald kommen.

Schon seit 16 Jahren wohnt Andreas Rimner (41) in New York, ist aber ursprünglich aus Tübingen und besucht mit seiner Familie derzeit die Eltern in der Universitätsstadt. Ein Familienausflug führte nach Triberg, wo sie die Wasserfälle und die Natur genossen haben. Der Unterschied zu New York? Die US-Metropole sei ähnlich, auch dort gebe es Schluchten und Berge, aber es handle sich um Häuserschluchten und Berge aus Beton, beschreibt er die Wolkenkratzer.

Der Weg entlang der Wasserfälle ist gut erschlossen. Es gibt Möglichkeiten für Leute, die eher einen kürzeren, steilen Aufstieg wünschen, aber auch für solche, die vielleicht mit Kinderwagen unterwegs sind und eine eher sanft ansteigende Alternative bevorzugen. Am Rande des Wasserfallgebiets stehen Kassenhäuschen, wo es auch Erdnüsse zu kaufen gibt. "Für Eichhörnchen und Tannenhäher – oder zum Selberessen", erklärt eine Kassenwärterin.