Ehrung bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr: Manfred Bau (von Links) zeichnete Erhard Haberstroh und Jens Wallishauser aus. Bürgermeister Gallus Strobel ehrte die verdienten Feuerwehrmänner ebenfalls. Foto: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Jens Wallishauser und Erhard Haberstroh kommandieren weiter die Gesamtwehr / Hohe Auszeichnung

Von Claudius Eberl

Triberg. Die Teilortswehren treffen sich alle fünf Jahre zur Hauptversammlung der Gesamtwehr und wählen ihre Führung. Der Gesamtkommandant Jens Wallishauser begrüßte 71 Aktive im Kurhaus. Er und sein Stellvertreter Erhard Haberstroh wurden im Amt bestätigt.

In seinem Bericht ging Wallishauser auf zahlreiche Themen ein. Der Mitgliederstand hat sich mittlerweile bei 95 eingependelt, wobei Nußbach auf 35 zulegen konnte, Triberg nahm auf 36 ab, Gremmelsbach steht bei 24. Insgesamt sei das bei knapp 4800 Einwohnern noch recht gut. Er mahnte aber auch an, dass das Durchschnittsalter stark gestiegen sei. Für die Zukunft sei ein Konzepte erforderlich, um mit weniger Mitgliedern oder bei geringerer Verfügbarkeit, etwa wegen auswärtiger Arbeitsplätze, zurecht zu kommen. Die Jugendfeuerwehr habe aktuell einen historischen Tiefstand erreicht. Nur noch 20 Jugendliche verteilen sich auf die drei Wehren. Für die Zukunft sei etwa ein gemeinsamer Jugenddienst denkbar. Ein Problem sei, dass für die Position des Jugendwarts der Gesamtwehr kein Bewerber vorhanden sei.

Alterswehr unterstützt Aktive tatkräftig

Die Alterswehr mit den Obmännern Ralf Mauscherning und Josef Schneider zeige mache interessante Unternehmungen und unterstütze dabei auch noch die aktive Mannschaft.

Zahlreiche Lehrgänge besuchten die Aktiven in den letzten Jahren. Aber auch hier zeichnen sich Probleme, so Wallishauser. Die Anforderungen seien immens hoch, ebenso der Zeitaufwand. Hier stoße mancher an seine Grenzen. Im Bereich Atemschutz werden der Wartungsaufwand, die Dokumentation und die Kosten immer höher. Die Grenze des ehrenamtlich Machbaren sei wohl erreicht. Die nun zentrale Atemschutzwerkstatt in Triberg sei ein notwendiger Schritt gewesen. Er forderte die Teilwehren auf, dem Atemschutzgerätewart-Team um Michael Lukas auch zur Seite zu stehen.

Bei der Schutzkleidung ist die Wehr auf einem guten Stand. Die letzten Ausrüstungen für die Abteilung Gremmelsbach kommen im März. Allerdings werde nun seitens des Innenministeriums gefordert, die Einsatzkleidung um eine Dienst- und eine Ausgehuniform zu ergänzen. Diese sollen nun nach Bedarf eingeführt werden.

Großen Diskussionsbedarf gebe es nach wie vor um die Gerätehäuser. Das in Triberg entspreche schon lange nicht mehr den Anforderungen. Auch in Nußbach bedürfe es mancher Reparatur. Es sei darüber nachzudenken, wo und wie viele Gerätehäuser es geben müsse, so Wallishauser. Zwar tue sich mancher schwer damit, doch Technik und demografischer Wandel würden nun mal auch nicht vor der Feuerwehr halt machen. Insgesamt sei dies eine schwierige Aufgabe. Wallishauser sah dies als Herausforderung für die nächsten Jahre.

Er sprach auch die Alarmierung seitens der Leitstelle an. Ein heißes Thema sei die Fahrzeugbeschaffung sowie ein Raumschaftskonzept. Eine zentralisierte Feuerwehr sei in der gegebenen Topografie nicht zu machen, so Wallishauser. Aber es bewege sich schon einiges, etwa die Absprache vor Fahrzeugbeschaffungen und die gegenseitige Hilfe bei Großschadensereignissen. "Das hat schon immer gut geklappt."

Auch die größeren Einsätze der vergangenen fünf Jahre sprach er an, ebenso die Tätigkeiten der Gesamtfeuerwehr auf Kreisebene. Er mahnte an, über die Fortführung des Feuerwehrkonzepts nachzudenken. Er forderte eine Lösung für das Feuerwehrhaus, die Zusammenarbeit in der Ausbildung zu intensivieren und neue Führungskräfte auszubilden.

Strobel: "Ohne wäre vieles nicht machbar"

Bürgermeister Gallus Strobel lobte die "tolle Truppe" für ihren Einsatz und das ehrenamtliche Engagement. "Was Ihr leistet, kann man nicht hoch genug einschätzen". Dabei sprach er nicht nur die feuerwehrtechnischen Dienste an, sondern auch all die anderen Hilfeleistungen. "Ohne unsere Feuerwehr wäre vieles nicht machbar". Der Gemeinderat werde seine Wehr weiter unterstützen: "Das tun wir zum Beispiel mit der Anschaffung eines 450 000 Euro teuren Fahrzeuges für die Abteilung Triberg." Nußbach brauche ein neues Fahrzeug. "Aber auch das kriegen wir hin." Die Führungsmannschaft sei wohl die erfahrenste im ganzen Landkreis. Er bat, dieser Rückhalt zu geben.

Thomas Weisser, Leiter der Teilwehr Gremmelsbach, dankte dem Führungsduo. Diesen Job so lange zu machen, sei kein Pappenstiel, so Weisser.

20 Jahre lang führen Gesamtkommandant Jens Wallishauser und sein Vize Erhard Haberstroh die Wehr. Die Versammlung bestätigte beide in geheimer Wahl mit großer Mehrheit. Sie machen fünf Jahre weiter.

Als Mannschaftsvertreter im Gesamtausschuss wurden für Triberg Bernd Schneider, Jürgen Hess, Stefan Schätzle und Harald Harter gewählt. Für Nußbach sind Patrick Hettich, Manfred Hilser und Bianca Fehrenbach im Gremium, für Gremmelsbach Jürgen Laube und Robin Bertsche dabei. Schriftführer im Gesamtausschuss ist Martin Schätzle.

Kreisbrandmeister Manfred Bau hatte an diesem Abend zwei hochkarätige Ehrungen vorzunehmen. Erhard Haberstroh erhielt die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbands in Silber. Der Oberlöschmeister, der alle Ausbildungen durchlaufen hat, Jugendwart und Abteilungsleiter war, ist auch seit 20 Jahren stellvertretender Kommandant der Gesamtwehr und im Führungsstab des Landkreises vertreten.

Höchste Auszeichnung Ehrenmedaille in Gold

Jens Wallishauser erhielt die höchste Ehrung, die es in der deutschen Feuerwehr gibt. Er bekam für sein 20-jähriges Engagement als Gesamtkommandant die Feuerwehrehrenmedaille in Gold. Der Bürgermeister überreichte den Zinnteller der Stadt.

Wallishauser erinnerte daran, dass dies auch eine Auszeichnung der gesamten Wehr sei, "denn ohne deren Zutun und Mitarbeit hätten wir Beide das nicht so lange gemacht."

Christian Osterholzer und Markus Kienzler wurden mit einem kleinen Geschenk aus dem Gesamtausschuss verabschiedet. Beim gemütlichen Teil des Abends mit einem Abendessen sorgte die Stabhalterei Freiamt. für die Bewirtung im Kurhaus.