Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold und Wallfahrtsmesnerin Kornelia Kammerer freuen sich über die zusätzlichen Wallfahrtsgottesdienste und präsentieren ein Anliegenbuch, das auch heute noch kleine und große Wunder nachweist. Foto: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Stadt bewirbt Messen bei über 2000 kirchlichen Stellen / Gottesdienste sollen beibehalten werden

Die Wurzeln der Triberger Wallfahrt reichen zurück bis ins Jahr 1644. Einst lockte die Wallfahrtskirche "Maria in der Tanne" tausende von Pilgern im Jahr an. Doch die Zeit der großen Pilgerströme in Triberg ist vorbei.

Triberg. Zahlreiche Wunder lassen sich in ihrer Anfangszeit nachweisen und auch ein Blick in die Besucher- und Anliegenbücher, die in dem barocken Marienheiligtum ausliegen, lässt erahnen, dass heute noch etliche Gläubige ihre Bitten vor Maria bringen und von ihrer Hilfe überzeugt sind.

Stadtrat Rudolf Allgaier regt Werbeaktion an

Die Stadtverwaltung begann 2015, die Wallfahrt neu zu bewerben, die Kirche sollte ihrem Namen wieder gerecht werden. "Der Vorschlag kam damals von Stadtrat Rudolf Allgaier", wusste Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold zu berichten. Den Gesprächen mit Pfarrer Andreas Treuer seien weitere im erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg gefolgt.

"Es war ja eine Initiative vonseiten der Stadt", machte Arnold deutlich. Man habe alles offiziell genehmigen lassen wollen. Fridolin Keck, der damalige Generalvikar des Erzbistums Freiburg, habe gemeinsam mit dem Personalchef der Diözese, Peter Kohl, die Delegation aus Triberg empfangen. Mit dabei seien neben Pfarrer Andreas Treuer auch Bürgermeister Gallus Strobel sowie Arnold selbst gewesen.

Den Wunsch nach mehr Gottesdiensten im Marienmonat Mai hätten die beiden Domkapitulare erfreut registriert.

In diesem Jahr fanden bereits im dritten Jahr zusätzlich zu den samstäglichen Wallfahrtsämtern die Gottesdienste an allen Mittwochen im Mai statt. Arnold konnte nach eigenen Angaben auch eine Zunahme der Gottesdienstbesucher verzeichnen. "Es waren in diesem Jahr immer zwischen 45 und 50 Gläubige anwesend", sagte Arnold. Da Pfarrer Andreas Treuer die Messen nicht selbst feiern könne, freue er sich besonders über die Unterstützung von etlichen Priestern im Ruhestand. "Die meisten haben uns ohne Zögern sofort zugesagt", sagt er.

Predigtreihe ist ein erster Ansatz

Die fünf zusätzlichen Gottesdienste hielten Paul Heinzmann, Bernhard Eichkorn, Meinrad Feuerstein und Werner Pohl. Alle hatten laut Arnold eine Predigt vorbereitet. "Es gibt jetzt die Überlegung, eventuell eine Predigtreihe einzuführen", verriet Nikolaus Arnold.

Pfarrer Andreas Treuer zeigte sich auf Nachfrage eher zurückhaltend. "Die Initiative der Stadt ist vielleicht ein zukunftsweisendes Zeichen", so der Rektor der Wallfahrtskirche mit Blick auf Zahlen, die belegen, dass Wallfahrten immer mehr Zulauf erhalten. Unter den zusätzlichen Gottesdiensten leide jedoch die Werktagsmesse für die Seelsorgeeinheit, die normalerweise mittwochs um 18.30 Uhr im Wechsel zwischen Gremmelsbach und Nußbach stattfinde.

Im Mai und Oktober entfalle diese. Zwei Messen an einem Werktag würden keinen Sinn ergeben und ein alternatives Angebot wie beispielsweise ein Abendlob oder eine Vesper würden nicht angenommen, meinte der Pfarrer.

Auch Kornelia Kammerer konnte sich als Mesnerin der Wallfahrtskirche bei den Mittwochsgottesdiensten über mehr Messbesucher freuen als in den beiden Vorjahren. "Schätzungsweise ein Drittel sind Pilger von auswärts, die restlichen zwei Drittel sind Katholiken aus unserer Seelsorgeeinheit", meint Kammerer.

Die Werbeaktion der Tourist-Info, die die zusätzlichen Gottesdienste mit Flyern bewirbt, die an über 2000 Pfarrgemeinden, Kirchenchöre und andere kirchliche Gruppierungen geschickt werden, tragen folglich kaum Früchte.

Arnold zeigt sich dennoch sehr zufrieden: "Wir bekommen immer mehr Resonanz und unser Ziel ist es ja nicht, von heute auf morgen 3000 Pilger am Tag anzulocken. Wir möchten vielmehr dieses kirchliche Juwel der Region wieder stärker ins Bewusstsein rücken", so Arnold. Er betonte, dass auch im Rosenkranzmonat Oktober wieder vier zusätzliche Gottesdienste angeboten werden.