Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt verzeichnet deutliches Plus bei Gäste- und Übernachtungszahlen / Besucher aus China erstmals unter den Top Ten

Triberg ist weiterhin auf der Überholspur in puncto Tourismus. Wie auch schon die Jahre zuvor verzeichnet die Stadt 2016 ein deutliches Plus.

Triberg. Nikolaus Arnold ist bester Laune, als er bei der jüngsten Gemeinderatssitzung vor das Gremium tritt. "Das fällt mir wirklich leicht", sagt der Leiter für Stadtmarketing und Tourismus und lächelt. Grund für Arnolds Gemütszustand ist die Tourismusstatistik des vergangenen Jahres: Rund 160 000 Übernachtungen konnte die Stadt 2016 verbuchen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 12,4 Prozent. Im Hinblick auf die Zahl der Gäste – knapp 49 000 Touristen – verbuchte die Stadt ein Plus von 10,2 Prozent. Verglichen mit dem Jahr 2013 stiegen die Übernachtsumszahlen sogar um mehr als 30 Prozent.

Der "Schlüssel zum Glück", so Arnold, liege in der Belebung der Vor-, Nach- und Zwischensaison. Im Juli und August komme die Stadt mit den Belegungszahlen nahezu an ihre Grenzen, in den anderen Monaten gebe es aber noch Spielraum. Die Betreiber vor Ort haben laut Arnold viel Geld und Zeit investiert, um auch in den weniger frequentierten Monaten Anreize für Touristen zu schaffen.

"Der Erfolg kommt nicht von ungefähr", kommentiert Klaus Wangler (CDU) die neusten Zahlen und verweist auf die gute Arbeit des Stadtmarketingleiters. Auch die SPD und die Freien Wähler schlagen in die gleiche Kerbe. "Was da alles dahinter steckt, kann man im einzelnen gar nicht beurteilen", sagt Friedhelm Weber (SPD) angesichts der umfangreichen Werbemaßnahmen.

Auch Amerikaner und Israelis sind zu Besuch

"Wir arbeiten sehr vielschichtig", so Arnold. Zahlreiche Flyer, Urlaubskataloge und Online-Angebote sorgen dafür, Triberg über die Grenzen des Schwarzwalds und Deutschlands hinweg als Tourismusziel zu vermarkten. Wie weit dieser Ruf reicht, zeigt die Vielfalt ausländischer Gäste. Mehr als 48 000 Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland wurden registriert. Neben Ländern wie Frankreich, Belgien oder der Schweiz stehen auch Nationen wie die USA oder Israel auf der Liste. Erstmals unter den Top Ten der internationalen Besucher, die etwa drei Viertel der ausländischen Gäste ausmachen, befindet sich China mit etwas mehr als 1000 Touristen.

Die Besucher aus dem Reich der Mitte haben für den Stadtmarketingleiter "riesiges Potenzial". Erste Betriebe haben bereits auf die Entwicklung reagiert und chinesisch sprachiges Personal eingestellt. "Es ist nicht nur die Sprache, auch die Kultur", sagt er und erzählt von einem Gasthaus, dass nun angesichts dieser Entwicklung Drehteller angeschafft hat, damit die Gäste untereinander die Speisen probieren können.

Laut Arnold nimmt die Verweildauer kontinuierlich ab, die Besucher bleiben durchschnittlich drei bis vier Tage. Die Wasserfälle sind weiterhin eine Hauptattraktion. Die 400 000er-Marke aus dem Jahr 2015 wurde nur knapp verfehlt.

Für Klaus Nagel (FWV) bescheinigen die positiven Zahlen, dass 2014 eine gute Entscheidung getroffen wurde: "Die Abkoppelung vom Ferienland war ein richtiger Schritt." Arnold relativiert auf Nachfrage unserer Zeitung einen Zusammenhang zwischen dem Austritt und den positiven Zahlen. "Das Ferienland macht sicher gute Arbeit", beschwichtigt er. Die damalige Entscheidung sei für ihn nicht wichtig, er habe nur ein Ziel: "Ich will Triberg voranbringen."