Das Grundschulgebäude in Nußbach wird möglicherweise nur noch bis zum Beginn der Sommerferien genutzt. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Vor endgültigem Votum entsprechend dem Vorschlag von Eltern und Rektor werden die Ortschaftsräte gehört

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Bevor die Grundschule in Nußbach tatsächlich geschlossen werden kann, soll das Votum der Ortschaftsräte von Nußbach und Gremmelsbach eingeholt werden. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Gemeinderatssitzung.

In den vergangenen Wochen schlugen die Wogen um eine vorzeitige Schließung der Außenstelle Nußbach der Grundschule Triberg vorübergehend hoch. Nach dem Gespräch mit Schulleiter Clemens Müller war sich die absolute Mehrzahl der Eltern einig, Nägel mit Köpfen zu machen und eine völlige Schließung schon für das Ende des laufenden Schuljahres anzustreben (wir berichteten). Da dies aber dem Schulträger vorbehalten bleiben sollte, stand ebendieser Punkt nun auf der Tagesordnung.

Müller machte deutlich, dass die Schülerzahlen "uns zwingen, eine Lösung anzustreben". Und spätestens im kommenden Jahr, wenn dann nur mehr eine Klasse in der Dorfschule weile, werde die Lage sehr kritisch, denn eine Lehrkraft alleine in der Schule sei eigentlich nicht zulässig. "Wir haben uns mit den Eltern sehr intensiv beraten – und am Ende stimmten alle anwesenden Eltern bis auf eine Ausnahme dafür, die Schule bereits zum Schuljahresende zu schließen", stellte er fest.

Sorge der Eltern sei gewesen, dass die Kinder dann auseinander gerissen würden, was er aber verneinen könne. Die Klasse drei des kommenden Schuljahres könne man vollzählig integrieren in eine Klasse, die vierte könne wegen der Schülerzahl als eigenständige Klasse weitergeführt werden. Unterstützend könnten in den nächsten Wochen "Schnuppertage" analog der derzeitigen Kooperation mit dem Kindergarten St. Sebastian durchgeführt werden – diese werde selbstverständlich weiter geführt.

Nach Wunsch der Eltern müsse der Schulträger lediglich dafür Sorge tragen, dass die insgesamt 28 Kinder aus Nußbach nicht dem großen SBG-Bus anvertraut werden sollen, sondern eine "gute Lösung" angestrebt würde. Eine Sorge der Stadträte könne er zerstreuen – eine Unterbringung der Schüler aus Nußbach sei auch vor der Sanierung jederzeit möglich. Einen "schonenden" Transport sagte Bürgermeister Gallus Strobel zu.

Klaus Wangler (CDU) betonte, seine Fraktion werde die "schnelle" Lösung mittragen, verlangte aber eine erneute Vorlage, wenn sichergestellt sei, dass der Transport funktioniere. Thomas Reiser (FWV) stellte fest, dass bei der Konferenz mit Müller nur wenige Drittklass-Eltern anwesend gewesen seien, was Eberhard Hilser aus der betroffenen Elternschaft bestätigte. Elternvertreter Patrik Nock räumte ein, dass man versucht habe, alle Eltern noch telefonisch zu benachrichtigen, was nicht bei allen gelungen sei. Daher befand Susanne Muschal (SPD), dass man dem Vorschlag Strobels folgen solle und zunächst die Empfehlung der Ortschaftsräte aus Nußbach und Gremmelsbach einholen. Es wurde beschlossen, dieser Empfehlung zu folgen.