500 Gäste beim zweiten Jubiläumstag des Musikvereins Gremmelsbach / Zuschauer sind restlos begeistert

Von Michael Kienzler Triberg. In Lederhosen und Dirndl kamen sie bestens gelaunt ins Kurhaus Triberg, um beim Gipfeltreffen Böhmischer Musik dabei zu sein. Über 500 Gäste folgten der Einladung des Musikvereins Gremmelsbach zum zweiten Tag der Jubiläumsfeierlichkeiten. Die Blasmusikfans kamen bei den Kapellen Egerländer Gold und den Scherzachtalern voll auf ihre Kosten. Biertische und Bänke, dazu eine urige Deko, die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abend waren geschaffen. Im Saal war dann auch kein Platz mehr frei, als Mathias Gronert und seine Mannen von Egerländer Gold aus dem benachbarten Hornberg loslegten. Sie spielten nicht nur bekannte Titel von Ernst Mosch wie den "Böhmischen Wind" und den Scherzachtaler- wie den Sorgenbrecher-Polka, sondern auch einige eigene Hits von Gronert selbst oder aus der Feder von Tenorhornist Simon Lauble.

So bebte das Kurhaus, als die Formation im Saal verteilt spielend den Erfolgstitel "Polka mit Herz" intonierte. Gefeiert wurden auch die Solisten, zum Beispiel Gabriel Eble an der Trompete und Martin Brohammer am Tenorhorn mit "Bohemian Lovers".

Die kürzeste Anreise hatte Lokalmatador und Schlagzeuger Bernd Schätzle aus Triberg. Dass die Leute auch jede Menge zu lachen hatten, dafür sorgte Moderator Markus Dorer aus Furtwangen mit flotten Sprüchen und lebhaft erzählten Witzen.

Das bekannteste Stück von Anton Gälle und den Scherzachtalern ist der "Böhmische Traum", keine Kapelle, die den Titel nicht spielt. Aber das Orchester hatte weitere mitreißende Stücke und Solisten-Einlagen im Gepäck. Viel beklatscht waren auch die Glenn Miller im Big-Band-Sound oder "Hey Jude" von den Beatles als Posaunen-Solo.

"Einfach nur wunderbar, die Kapellen bringen das Exakte super rüber", freute sich Karl Reuter aus Buchenberg, selbst viele Jahre bei den Gremmelsbachern Musiker. "Da geht einem das Herz auf, Blasmusik in Perfektion", meinte auch Wolfgang Hehl aus Triberg und ihm gefiel besonders auch die Dekoration. "Das Kurhaus war noch nie so schön geschmückt wie heute."

Auffallend war auch, dass sehr viele jüngere Blasmusikfans im Saal waren, so auch Melanie und Heiko Feiertag aus Schönwald. "Das Gesamtpaket ist einfach nur gut", schwärmte Melanie, die bei der Kurkapelle Schönwald Klarinette und Saxofon spielt. "Es macht Spaß zuzuhören, wie die Kapellen die Titel interpretieren", meinte Trompeter und Flügelhornist Heiko gegenüber unserer Zeitung.

Eine weite Anreise aus Laichingen bei Ulm hatte Wilfried Kienzler. Als ehemaliger Gremmelsbacher Flügelhornist gefiel ihm der weiche Sound dieser Register. Aber vor allem schwärmte er einen Tag danach noch vom eindrucksvollen Festbankett zum 100-Jährigen tags zuvor. "Es war abwechslungsreich, kurzweilig und auch das Theater war sehr gelungen."