Django Asül gastiert am 29. September im Kurhaus in Triberg. Foto: mediaPool Foto: Schwarzwälder-Bote

Interview: Comedian Django Asül zieht nach den Wahlen ein humoristisches Resümee / Auftritt im Kurhaus

Triberg. Es sind nur noch wenige Tage, bis im Kurhaus Triberg scharf geschossen wird. Wer Mut hat, kann am 29. September um 20 Uhr im Kurhaus Triberg hautnah erleben, wie der beliebte niederbayerische Comedian mit türkischer Abstammung Django Asül seine "Letzte Patrone" verschießt.

Er wird wohl alle ins Herz treffen, obwohl mit Sicherheit kein Blut vergossen wird. Der Künstler erklärte sich zu einem Interview mit unserer Zeitung bereit und beantwortete die Fragen auf seine ihm eigene, humorvolle Art.

Hat die vergangene Bundestagswahl einen Einfluss auf das Programm?

Wenn nicht mal Martin Schulz groß Einfluss auf die Wahl hatte, braucht es mein Programm erst recht nicht beanspruchen.

Ich frage mich eher, welchen Einfluss mein Programm auf die Wahl hatte. Denn darin geht es um die wirklich großen Themen: Wie gestalte ich mein Leben? Wie bringe ich Ökologie und Mobilität in Einklang? Wieso brauchte ich nie einen sozialen Aufstieg? Und warum altert das deutsche Volk im Schnitt jedes Jahr um ein paar Tage, während ich im gleichen Zeitraum ein ganzes Jahr älter werde? Und was hat Zeus mit dem Zustand Europas zu tun? Lauter Fragen, die Schulz und Merkel komplett ignorieren.

Ist die aktuelle Weltlage für Sie ein Thema?

Selbstverständlich! Allen voran auch das Thema Flüchtlinge. Da kommt mein Hengersberger Stammtisch ausgiebig zu Wort mit hochinteressanten Thesen. Denn ich selber als gelernter Sparkässler bin ja quasi immun gegen die Weltlage.

Angesichts all dieser Probleme ist es da noch leicht, sich als Comedian über die Politik auf humorvolle Weise zu äußern?

Zunächst einmal muss ja ohnehin der Normalbürger schon oft lachen, wenn Politiker über Politik reden. Da ist es für uns Gaudiburschen dann nicht mehr so schwierig. Wenn beispielsweise die SPD in 15 der letzten 19 Jahre an der Regierung ist und sich dann über Gerechtigkeitsdefizite beschwert, ist das großes Tennis. Oder Grüne wie Kretschmann oder Palmer von den Berliner Grünen fast gelyncht werden, weil die beiden es wagen, sich mit der Realität zu beschäftigen. Da ist ja selbst Loriot harmlos in Sachen doppelter Boden.

Ist bereits ein neues Programm in Vorbereitung?

Das aktuelle Programm ist ja frisch und aktuell. Aber da ich im Dezember und Januar wieder einen Jahresrückblick auf Tournee mache, steht Oktober und November viel kreative Arbeit an.

Wie kam es zustande, dass Sie nach Triberg kommen?

Als ich vor zwei Jahren erstmals in Triberg war, war das sofort Liebe auf den ersten Blick. Diese Mischung aus ruppiger Herzlichkeit und "Tal des Todes" hat mich sofort an meine grandiose Heimat Niederbayern erinnert. Triberg wird für mich also eine Art Heimkehr. Ich hoffe, dass mich die Emotionalität nicht erdrückt. Außerdem haben mir nach dem letzten Auftritt viele Triberger gesagt, ich solle wiederkommen. Also komme ich eben.

Werden Sie für Fotos und Autogramme nach der Veranstaltung zur Verfügung stehen?

Ich bringe eine große Auswahl an Fotos und Autogramme mit, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe. Von daher wird das sehr gemütlich nach dem Auftritt. ■ Die Fragen stellte Dieter Stein

Eintrittskarten können direkt beim Veranstalter, Hotel Schwarzwald Residenz in Triberg, Telefon 07722/9 62 30, im Internet oder an der Abendkasse erworben werden.