Regina und Gabriele König (von links) schenkten den Insassen der Asklepiosklinik Triberg und Besuchern aus dem Umland einen bemerkenswerten musikalischen Abend – diesmal eher mit Jazz-Evergreens denn klassischer Musik. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Duo König erfreut zahlreiche Zuhörer in der Asklepios-Klinik

Triberg (hjk). Gern gesehene Gäste in der Triberger Asklepios-Klinik sind die Mitglieder der Familie König, die immer wieder den großen Flügel in der Cafeteria zu Höchstleistungen bringen. Manchmal zu zweit, oft auch zu dritt sitzen die "Königinnen" dann am Piano und erfreuen zahlreiche Zuhörer sowohl aus der Klinik als auch der näheren und weiteren Umgebung.

Nachdem sie in aller Regel ein abwechslungsreiches klassisches Repertoire spielen, gab es nun eine Neuheit zu hören. "Wir haben unser Repertoire um neue, bekannte Evergreens erweitert", sagte eine sichtlich begeisterte Mutter Gabriele König, als sie gemeinsam mit Tochter Regina ihren Auftritt vorbereitete. Diese hatte wieder zu jedem der gespielten Titel eine einleitende Erklärung dabei und moderierte so das kleine Konzert, bei dem die beiden Virtuosinnen in aller Regel vierhändig konzertierten.

"Famous Jazz Ballads" war das Motto des Konzerts – und die beiden Pianistinnen trugen 14 berühmte und exzellent gespielte Titel vor, die aus Filmen oder Musicals stammen. So mancher Titel eines Stückes klang zunächst fremd – doch die Melodien waren dann umso bekannter. Wie beispielsweise gerade beim ersten Stück, "Ain’t Mibehavin" – einst mehr per Zufall entstanden 1929 für die Nachtrevue "Hot Chocolates". Harry Brooks und Thomas "Fats" Waller zeichneten verantwortlich für den Song, der später sogar von Louis Armstrong gecovert wurde. Die berühmte "Moonlight Serenade" (Glenn Miller) oder der "Ol’ Man River" , ein echter Evergreen, folgten.

Es sei "der vielleicht beste Titel, der je geschrieben wurde", hieß es einmal über den berühmten Song aus "Casablanca", der immer wieder in weiteren bekannten Filmen eine Rolle spielte: "As time goes by". Auch ihn spielte das Duo fein akzentuiert.

Ennio Morricone gilt als eine der Ikonen der Filmmusik, erhielt sogar den "Oscar" für sein Lebenswerk von über 500 weltbekannten Filmmelodien. "Playing Love" dürfte eines der bekannteren neuen Werke sein, mit dem er im Jahr 2000 den "Golden Globe" errang.

Seit 1935 ist der "Swanee River" die "Nationalhymne des Staates Florida" und dürfte dennoch sogar noch bekannter sein als das "Lied der Badener" – der Titel wurde von den Lehrerinnen der Jugendmusikschule ebenso meisterlich intoniert wie der Jazz-Standard "How High The Moon" aus der Broadway-Revue "Two fort he Show". Zunächst unbekannt mag der Titel "Black Orpheus" des Brasilianers Luiz Bonfa klingen – wer ihn aber hört, kennt ihn ebenso wie eines der wohl weltweit meist interpretierten Lieder: "Summertime", ein Wiegenlied aus "Porgy and Bess", einer Oper aus der Feder von George Gershwin.

Obwohl bereits 1939 geschrieben und von der damals jungen Judy Garland im "Zauberer von Oz" gesungen, wurde der Jazz-Standard "Over the rainbow" erst vor wenigen Jahren wieder brandaktuell – durch die Fassung des Hawaiianers Israel Kamakawiwo’ole. Mit viel Gefühl interpretierten die Pianistinnen jedoch die Urfassung. "You Don´t Bring Me Flowers" von Neil Diamond, "Something Stupid" (das durch Frank und Tochter Nancy Sinatra weltberühmt wurde), die ebenso berühmte Ballade von Albert Hammond "One Moment in Time" wurden vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen.

Den Schlussakkord aber nahm ein Titel von "Abba" für sich in Anspruch. Zwar sollte "Thank You For The Music" ursprünglich im Mini-Musical "The Girl with the Golden Hair" eine wichtige Rolle spielen – doch bekannt wurde es durch die vier Schweden selbst – und bildete einen würdigen Abschluss für ein bemerkenswertes Konzert.