Erstmals stellte sich die "Neue" in der Stadtjugendpflege im Gemeinderat vor: Manuela Gamper. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Manuela Gamper berichtet von ihrer Arbeit / Mehr Mädchen wagen sich in den Jugendraum

Von Hans-Jürgen Kommert Triberg. Sie ist bereits seit geraumer Zeit im Amt und hatte bisher noch keine Gelegenheit, sich im Gemeinderat vorzustellen. Die Rede ist von Manuela Gamper, die im vergangenen Jahr die Arbeit von Michael Lichei als Stadtjugendpfleger übernommen hat. Im Januar hatte Sabine Klittich diese Stelle angetreten, die jedoch durch die Beratung und Unterstützung von Jugendlichen mit starken Verhaltensauffälligkeiten sehr stark gefordert war. Sie habe damit begonnen, ein Konzept zu entwickeln, das neue Jugendliche und deren Bedürfnisse erfassen sollte. "Frau Klittich hat uns aus persönlichen Gründen bereits zum August verlassen, daher konnte dieses Konzept nie fertig gestellt werden", erklärte Gamper dem Gemeinderat.

Keine Sponsoren gefunden

Im September habe sie das Amt übernommen. Zunächst habe es als Unterstützung und Vertretung Daniela als zweite Teilzeitkraft gegeben, die aber im Februar an eine andere Stelle im Kinder- und Familienzentrum (KiFaz) Villingen gegangen sei. Sie selbst habe mit einer gründlichen Renovierung des Jugendraumes begonnen, um diesen attraktiver zu gestalten und für die Arbeit der Stadtjugendpflege nutzbar zu machen.

Zugleich sollte es eine Abgrenzung zum "KuGuck" geben, um die Transparenz der Arbeit zu verstärken. Weder die Musikanlage noch der Fernseher oder der PC seien noch nutzbar gewesen. Mittlerweile seien aus Eigenmitteln zwei neue PCs beschafft worden, da der Versuch, Sponsoren zu finden, gründlich danebengegangen sei.

Etwa 75 Jugendliche erreiche sie, davon komme rund ein Drittel regelmäßig in den Jugendraum. Allerdings stoße man ab etwa 15 Besuchern eigentlich an die Grenzen. Sie habe den Mädchenanteil von zuvor nahezu null auf rund die Hälfte der Gäste im Jugendraum steigern können. Dabei liege der Anteil derer mit Migrationshintergrund bei den unter 13-Jährigen bei rund 20 Prozent, bei den Älteren seien es bis zur Hälfte.

Ein großer Teil der jungen Gäste besuche die Werkrealschule in Schonach, daher hätten sich bereits enge Kontakte ergeben. Auch bei Respect Yourself werde sie sich beteiligen beim Anti-Rauchen-Konzept. Sie sei keine große Rednerin, eher ein Macht-Typ, so die 41-jährige Erzieherin mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendheimerziehung. Dazu sei sie Mediengestalterin, was ihr schon viel geholfen habe.

Man sei mit ihrer Arbeit sehr zufrieden, sagte Bürger Gallus Strobel. Klaus Wangler (CDU) schloss sich dieser Meinung an. Allerdings verwundere ihn die geringe Quote derer, die regelmäßig den Jugendraum besuche. Hier zu sagte Gamper, dass dies wohl am Thema "Armut" liege. Viele könnten sich die sehr preiswert angebotenen Getränke und Speisen wohl nicht leisten: "Die lassen oft anschreiben, obwohl wir nur einen Euro pro Getränk verlangen". Es werde auch regelmäßig nach Kosten gefragt. "Da müsste man ein Sponsoring oder Ähnliches überlegen".

Susanne Muschal (SPD) fand eine Unterstützung ebenso wichtig. Es sei bei der Arbeit eine gewisse Konstanz festzustellen. Für die Gemeinde sei diese eine wichtige Stütze. Auch die Schul-Sozialarbeit sei wichtig. Um die Stadtjugendpflege-Arbeit zu unterstützen, stellte sie eine Spende der SPD in Aussicht, da man durch die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen bei der Verteilung der Wahlprospekte Geld einspare.

Soziale Probleme an allen Schularten

Rudolf Allgeier (CDU) betonte, dass sich seine Partei dieser Spendenaktion anschließe. Auch Thomas Reiser (FWV) sah eine gute Arbeit. Es werde viel für die Jugend getan. Das Geld sei sehr gut investiert.

Auf das Thema Schulsozialarbeit angesprochen, sah Gamper eine unbedingte Notwendigkeit für diese Einrichtung – nicht nur wertvoll an der Werkrealschule, sondern eigentlich für alle Schultypen, beginnend an den Grundschulen und bis hin zu den Gymnasien. "Es gibt heute keine Schule mehr ohne soziale Probleme", behauptet sie.

Mit den Spenden wolle sie bei den Jugendlichen für mehr Medienkompetenz sorgen – eventuell durch den Kauf eines Fotoapparates, mit Blick auf die eigene Homepage. 500 Euro versprach Strobel spontan, zunächst einmalig. "Das kann aber je nach Haushaltslage auch eine dauerhafte Einrichtung werden", machte er Hoffnungen.