Revierförster Uwe Klein stellt die schwierigen Arbeiten im steilen Gelände des Panoramaweges vor

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. "Ich habe normal einen wirklich guten Schlaf – aber hier in Triberg gibt es ein paar Ecken, da wird mein Schlaf schon von dunklen Träumen heimgesucht", gibt Revierförster Uwe Klein offen zu, wenn er von den schwierigen Ecken in den von ihm betreuten Waldgebieten spricht.

Ganz so schlimm sei es in diesem Bereich nicht, obwohl es dem unbedarften Besucher schwerfällt, das zu glauben, wenn er nach unten blickt, um die Forstwirte bei ihrer Arbeit zu beobachten. Dies darf im Grunde eigentlich niemand, denn es besteht tatsächlich Lebensgefahr. Deshalb ist ein Besuch im Gebiet zwischen Ehrenmal und dem direkten Abgang zur Realschule Triberg aktuell nur in Begleitung des Revierchefs möglich.

Und dann steht sie da, die überdimensionierte Holzerntemaschine, ein recht deftiger Spezial-Rückeschlepper der Firma Klaus Dold aus Niederwasser mit 240 PS Leistung. "Die braucht diese Power, um genügend Kraft in Form von Hydraulikdruck aufzubringen, damit der Hebekran mit dem Greifer alle anfallenden Hebearbeiten ausführen kann", erklärte der Förster.

Zwar erkennt man, dass der Schlepper sich ständig bewegt. Er arbeitet also – doch kein Mensch ist zu sehen.

Ein Blick in die Böschung, rund 100 Meter tiefer bei einem bombastischen Gefälle von mindestens 60 Grad bringt Erleuchtung: Sowohl der Forstarbeiter aus Triberg als auch Thomas Fischer, der Führer des Ungetüms, befinden sich dort unten.

Per Fernsteuerung wird die Seilwinde betätigt – doch wie Uwe Klein weiß, kann er damit sogar den Schlepper steuern, wenn Not am Mann ist.

"Weil hier die Gefahr besteht, dass die Bäume abrutschen, wird der gesamte Baum direkt am Schlepperseil angehängt und erst dann gefällt. Er wird auch nicht entastet, sondern mitsamt Ästen hochgeholt", erklärte Klein das Vorgehen.

"Wenn genügend Bäume hier liegen, werden sie mit einem Spezialgerät entastet und an den Sammelplatz gebracht", betonte Klein. Die Äste werden als wertvoller Dünger wieder in den Hang geschoben.

Da beidseits des Panoramawegs gearbeitet wird, habe man aus Sicherheitsgründen den Weg gesperrt. "Weil dies einer der beiden wichtigsten Laufwege der Triberger ist, haben wir darauf geachtet, dass wir möglichst weit hinten abgesperrt haben, so kann wenigstens noch ein Teil des rund 2500 Meter langen Wegs genutzt werden", betont der Forstmann im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

"Da diese Arbeiten auch für die Forstwirte so extrem gefährlich sind, gehören diese Waldteile nicht zu denen, die wir regelmäßig durchforsten. Seit ich hier Revierförster bin, waren wir in diesem Teil des Waldes überhaupt noch nicht", gab Klein unumwunden zu. Zwei Wochen trockenes Wetter wünscht sich der Förster noch – "dann wären wir fertig". Denn während bei normalen Arbeiten das Wetter nicht wirklich eine Rolle spielt, kann er seine Leute bei Regen wegen des Gefahrenpotenzials nicht in diese Extremlagen schicken.