Vor dem Einzug in die Kirche wird die Osterkerze entzündet Foto: Schwarzwälder-Bote

Im geweihten Osterfeuer werden Stechpalmen verbrannt und die Osterkerze entzündet

Von Hans-Jürgen Kommert Raumschaft Triberg. Die größte Kirche der raumschaftlichen Seelsorgeeinheit, die Triberger Stadtkirche St. Clemens, war in der Osternacht auserkoren, den Gläubigen der weiten Umgebung zur langen Osternachtsmesse zu dienen.

Der Gottesdienst begann aber für viele der Katholiken nicht in, sondern vor der Kirche: Seit vielen Jahren bereitet hier der heutige Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Rainer Buderath, das Osterfeuer vor. Es ist ein sehr wichtiges Feuer: Hier wird unter anderem für ausreichend Asche für den Aschermittwoch gesorgt. Denn im geweihten Feuer werden die geweihten Stechpalmen des Vorjahres verbrannt.

Gestorben für die Sünden der Menschen

Einige Ministranten, auch ehemalige, kamen mit großen Rätschen und sorgen für viel Lärm. Sie verkündeten, dass Gottes Sohn gestorben ist für die Sünden der Menschen. Dreimal – denn zugleich ist das Osterfeuer der Hinweis auf das Verhalten von Petrus, der sich am Wachfeuer wärmte und dabei Jesus dreimal verleugnete.

Dann kamen die Ministranten, Diakon Klaus-Dieter Sembach und Pfarrer Andreas Treuer. Der Pfarrer segnete das österliche Feuer und ließ die prächtige Osterkerze entzünden.

Angeführt von der Osterkerze ging es in das stockfinstere Gotteshaus hinein. Etliche Gläubige ließen Kerzen entzünden an der Flamme der geweihten Osterkerzen – für lange Zeit das einzige Licht in der großen Kirche, die gut gefüllt war.

Und das, obwohl der Großteil der Gottesdienstbesucher wusste oder zumindest ahnte, dass die Osternachtsmesse sehr lange dauern und lange Zeit außer den Kerzen kein Licht brennen wird. Denn zumindest muss der neue Tag, der Tag der Auferstehung, angebrochen sein.

Komplette Familie lässt sich taufen

In der Messe wurde eine komplette Familie getauft. Auf einer Taufe in der Osternacht soll ein ganz besonderer Segen liegen.

Im Anschluss feierten im Pfarrsaal viele der Gottesdienstbesucher ein sogenanntes Agape-Mahl. Bei diesem verzehrt die Gemeinde brüderlich die Speisen und Getränke, die zuvor im Gottesdienst gesegnet wurden.